Silent Hills

Es lauert in den Stillen Hügeln

Artikel Michael

Appartement des Grauens?

Umherliegende Bier-, Schnaps- und Weinflaschen im F-förmigen Korridor lassen auf ein Alkoholproblem des eigenen Alter-Ego schliessen. Etliche Packungen von Schlaftabletten, Antidepressiva und mutmassliche Antibabypillen auf noch viel weitreichendere Probleme. Und eine Meldung über grausame Morde von Vätern an ihren Familien, die aus einem Radio dringt samt einem einsamen Teddybär, worauf diese Probleme hinausliefen. Dazu taucht die Kulisse nach und nach in ein blutiges Rot. Gerahmte Bilder wandeln sich in Augen und drehende Wirbel. Im Waschbecken des Bades taucht ein monströser Fötus auf, der jämmerlich schreit. Ein blutender Kühlschrank hängt von der Decke. Ein Geist namens Lisa stellt einem nach. Ein Albraumszenario von solch beunruhigender Mystik und psychotischer Frische, dass es eine wahre Freude ist. Kojima selbst war sehr überrascht, dass das Geheimnis um „P.T.“ so schnell gelöst war. Denn eben ob der nicht offensichtlichen Regeln und des recht kryptischen „Rätsels“, das sich in „P.T.“ verbirgt, dachte er, es würde mindestens eine Woche dauern, bis alles auffliegt.

Screenshot

Erst wenn der Spieler in „P.T“ nicht nur alles sichtlich Machbare tut, sondern auch in der richtigen Reihenfolge kurz inne hält, einen Namen ins Mikro flüstert, auf ein Controllerrütteln reagiert und mehr, und dadurch dreimal ein Baby-Lachen und Telefonklingeln auslöst, wird die Endlosschleife durchbrochen. Und vor allem: das Ende wird freigeschaltet, das die Ankündigungsszene zu „Silent Hills“ zeigt, Hideo Kojima und Guillermo del Toro als dessen Macher und „The Walking Dead“-Star Norman Reedus als Hauptcharakter offenbart. „Ich war total durch den Wind“, sagt uns GamerGirlTalk, die Spielerin und Journalistin, die live auf Twtich als eine der ersten das „Silent Hills“-Ende erreichte. Wie sie das geschafft hat, das weiss sie nicht. Zeitweise zweifelte sie sogar, ob das „Durchlaufen des Korridors, das mich allmählich an meinem Verstand zweifeln liess“ überhaupt ein Ende hätte. Aber: „Als Hideo Kojimas Name aufleuchtete, war ich glücklich. Da war's klar, dass das keine einfache Demo ist.“

Screenshot

Mit „Silent Hills“ könnte sich endlich ein Traum für Guillermo del Toro zur erfüllen. Mehrfach wollte der Erfolgsregisseur ein Videospiel auf die Beine stellen. Doch ist er damit stets gescheitert. Sein Zombie-Game „Sundown“ wurde zugunsten anderer Projekte eingestellt und seine Horror-Trilogie „Insane“ zerbrach an der Pleite von Publisher THQ. Im Bund mit Kojima steht dem Erfolg nun aber nichts mehr im Wege!

Kommentare

Silent Hills Artikel