SpellForce III: Reforced - Test / Review

Der Kampf gegen finstere Mächte

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Auch wenn es viele Bequemlichkeiten mit sich bringt, muss man als Konsolenspieler oft einige Abstriche machen. So gibt es viele der kleineren Indie-Spiele im Early Access erst Jahre später auf Konsole, und Mods sind nach wie vor eine Rarität. Gewisse Genres verschlägt es ebenfalls nur sehr selten auf Konsole, darunter etwa Strategiespiele. Daher freuen wir uns immer besonders, wenn Titel wie "Stellaris", "Iron Harvest" oder "Civilization VI" den Sprung auf neue Plattformen wagen. Das in Österreich entwickelte "SpellForce III" gehört ebenfalls zu einer Reihe, die sich seit 2003 exklusiv auf dem PC zu Hause fühlte. Vor einiger Zeit gab es dann die Ankündigung eines Konsolen-Ports, der jedoch mehrfach verschoben wurde, bis es aussah, als würde er gar nicht mehr erscheinen. Jetzt ist es endlich so weit: Unter dem Namen "SpellForce III: Reforced" erschien das Hauptspiel, wahlweise mit seinen zwei umfangreichen Erweiterungen, auf Xbox und PlayStation. Wir haben uns angeschaut, ob sich das lange Warten gelohnt hat.

Absolutes Chaos

Eins gleich vorweg: Normalerweise versuchen wir bei einem Test einen umfangreichen Eindruck eines Spiels zu erhalten, indem wir etwaige Kampagnen durchspielen, die verschiedenen Modi testen und uns in das Spiel vertiefen. "SpellForce III: Reforced" bildet da einen besonderen Fall, da unser Test gleich von Tag 1 mit so vielen technischen Problemen und Bugs zu kämpfen hatte, dass ein Weiterkommen in der Kampagne unmöglich war. Inzwischen konnten wir mithilfe verschiedener Forenbeiträge und alter Spielstände die Fehler umgehen, trotzdem blockiert in fast jeder Mission ein weiteres Problem unseren Fortschritt. Daher ist unser Test zweigeteilt, genau wie das Spiel selbst. Einmal das Game, wenn es funktioniert, und einmal die Abgründe der Bugs, die den Spass immer wieder trüben.

Einzigartiger Genremix

"SpellForce III: Reforced" ein Echtzeitstrategiespiel zu nennen, ist nicht ganz fair. Zwar hat es viele Elemente des Genres wie das Management von Armeen und das regelmässige Errichten von Gebäuden, um eure Truppen zu unterstützen. Es steckt aber auch genauso viel Rollenspiel drin wie Strategie. Nach einem ausführlichen Prolog erstellt ihr euren eigenen Helden und dürft euch aus verschiedenen Talentbäumen eure eigene Klasse erschaffen. Im Spiel selbst kontrolliert ihr bis zu vier solcher Helden, die jeweils komplett mit gefundener Ausrüstung und Waffen individualisiert werden können und über Stufenaufstiege neue Talente erlangen.

Screenshot
SpellForce III

Auf der anderen Seite müsst ihr im Strategieteil des Spiels kleine Dörfer und Aussenposten errichten, schaltet sukzessiv neue Baupläne für Gebäude frei und dürft euch später sogar an verschiedenen Rassen versuchen, die jeweils ihre ganz eigene Ökonomie haben. So sind die Menschen als Beispiel sehr vielseitig und einfach verständlich. Ihr errichtet Häuser, um Platz für neue Rekruten zu schaffen, und erschafft Holzfäller, Jäger und Steinmetze, um eure Ressourcen zu füllen. Eure Truppen sind weder besonders stark noch besonders beeindruckend, können aber über Upgrades in verschiedene Richtungen entwickelt werden und passen sich so an die aktuelle Situation an.

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SpellForce III

Die Trolle auf der anderen Seite haben weder klassische Arbeiter noch Ressourcen, stattdessen beruht ihre Wirtschaft komplett auf dem Sammeln der Seelen gefallener Gegner, was euch immer wieder in neue Scharmützel treibt. Viele eurer Einheiten sind fünfmal so gross wie ein menschlicher Soldat, kosten aber auch mehr. Es liegt also an euch, die wenigen wertvollen Einheiten taktisch klug einzusetzen, während euer Gegner Kanonenfutter an die Front schickt.

Insgesamt gibt es sechs Fraktionen, die ihr spielen könnt. In der Kampagne des Hauptspiels seid ihr aber auf Elven, Menschen und Orks beschränkt, da Dunkelelfen, Zwerge und Trolle den beiden Kampagnen der DLCs vorbehalten sind.

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