Das Licht der Taschenlampe wandert an der Wand eines dunklen Raumes entlang. Leise schwillt die Musik im Hintergrund an. Da! Eine huschende Gestalt! Ein kleines Kind! Mit der Waffe im Anschlag nähert sich das Mitglied einer Spezialeinheit dem gespenstischen Wesen vor sich. Ein kurzes Lachen, und schon ist es verschwunden. Kurz darauf brechen einige Klonsoldaten durch die Decke. Eine wilde Schiesserei entbrennt. Durch seine schnellen Reflexe gelingt es dem Spezialsoldaten, einige Gegner mithilfe seiner Pistole zu erledigen. Von links nähert sich jedoch ein weiterer Widersacher. Schnell wirft dieser einen Tisch um, um sich dahinter zu verbarrikadieren. Der namenlose Kämpfer wechselt zur Schrotflinte und färbt den Raum mit dem Blut des Deckungssuchenden. Die Gefahr ist vorüber, die Energie der Taschenlampe leer. Die Umgebung versinkt wieder in Dunkelheit.
Das ist eine der vielen anspannenden Situationen, die man im ersten Horrorableger der Reihe "F.E.A.R." erlebt. Das Herz rast, der Blick auf die Medikit-Anzeige offenbart, dass man einen weiteren Treffer nicht mehr überstanden hätte. Das Horrorspiel aus dem Jahr 2005 glänzt auch heute noch mit actiongeladenen Schussgefechten und einer kleinen Portion Grusel.
Die Geschichte hinter den Telefonaten
Als Mitglied einer Spezialeinheit erhält man den Auftrag, einen flüchtigen Mann zu jagen. Der telepathisch begabte Paxton Fettel hat die Kontrolle über eine Klonarmee übernommen und macht nun die Stadt unsicher. Anscheinend ist er auf der Suche nach einer Person, einem kleinen Mädchen. Warum und weshalb, erfährt man mit fortlaufender Spieldauer.
Die Geschichte hinter "F.E.A.R." mit all ihren Verstrickungen liegt nicht gerade auf der Hand. Das basiert in erster Linie darauf, dass man in den Story-Abschnitten nur das Nötigste erfährt. Die Details verstecken sich allesamt hinter optionalen Nachrichten auf Anrufbeantwortern und Laptops, die gehackt werden müssen. Dadurch entschlüsselt man sukzessiv die Machenschaften der Firma Armacham Technology Corporation, die nicht nur Verbindungen zu Fettel besitzen, sondern auch zu dem seltsamen Mädchen. Die optionalen Audio-Schnipsel sorgen dafür, dass man die Levels genau unter die Lupe nimmt, können aber auch für Verständnislücken sorgen, falls man einige davon übersieht.
Das Shooter-Gameplay
"F.E.A.R." schlägt, was sein Gameplay betrifft, in dieselbe Kerbe wie "Half-Life". Anders als in den militärischen Shootern muss man sich hier gekonnt verschanzen, um nicht sofort das Zeitliche zu segnen. Mittels der Tasten Q und E auf der Tastatur kann man sich vorsichtig aus der Deckung lehnen, um den Feinden ein paar Kugeln um die Ohren zu jagen. Gleichzeitig ist es möglich, auf alle möglichen Objekte zu klettern, sich durch Lüftungsschächte zu quetschen und alternative Routen einzuschlagen. Um den Schiessereien noch etwas mehr Abwechslung zu spendieren, setzte Monolith Productions auf eine Bullet-Time wie beispielsweise die "Matrix"-Filme oder die "Max Payne"-Reihe. Auf Knopfdruck wird sie aktiviert, bis sich eine Leiste vollständig geleert hat oder man sie wieder manuell ausschaltet. Wer richtig experimentierfreudig ist, kann nun in Zeitlupe auf den Gegner zurennen und ihn mit einem Sprungtritt ausschalten oder ins Straucheln bringen. Leider führen solche Wagnisse jedoch schnell zum eigenen Tod, da die Massen an Feinden einen nicht mehr entkommen lassen. So bleibt man letztlich doch lieber hinter seiner Deckung, um nicht im Kugelhagel zu enden. Daneben ist es möglich, zwei verschiedene Waffen mit sich zu führen, und auch ein paar Granaten dürfen dabei nicht fehlen. Munitionsknappheit erlebt man auf dem normalen Schwierigkeitsgrad kaum, sofern man immer mal wieder die Waffen durchwechselt. Neben Pistolen, die sogar in bester "Hard Boiled"-Manier doppelt getragen werden können, liegen für den Spieler Maschinengewehre, Scharfschützengewehre, Raketenwerfer und sogar eine Partikelwaffe bereit. Durch diese spezielle Wumme lösen sich die Körper der Widersacher auf - zurück bleiben lediglich das Skelett und eine grosse Blutpfütze. Auch der sogenannte Penetrator ist ein fieser kleiner Freund, mit dessen Hilfe man die Feinde an die Wand nageln kann. "F.E.A.R." geht alles andere als zimperlich vor!