Da man im Tutorial auf sprichwörtliche spielerische Weise an die strategischen Möglichkeiten in Halo Wars herangeführt wird, kommt man mit dem System aus Basenbau und Kämpfen doch ziemlich schnell zurecht. Das mag für alte Strategiehasen auf Dauer keine all zu grosse Herausforderung darstellen, den Ego Shooter geprägten Halo-Fans aber einen leichten Zugang zu ihrem wo möglich ersten Strategiespiel bieten.
Technisch gesehen ist Halo Wars ein zweischneidiges Schwert. Zum einen wären da die unglaublich detaillierten Gebäude, Fahrzeuge und Einheiten, die sich genau so verhalten, wie man es von der Shooter-Vorlage her kennt. Auf der anderen Seite trüben Textur-arme Umgebungen und steril wirkende Levels das Gesamtbild. Die Grafik wirkt zwar nicht schlecht, aber irgendwie nicht mehr ganz up to date. Zudem ist die Halo-typische recht knallige Farbgebung nach wie vor Geschmacksache. Mein Fall ist sie jedenfalls nicht wirklich, dann lieber farbreduziert dafür realistischer. Dies fällt, wie gesagt, noch mehr durch die hervorragend inszenierten Zwischensequenzen ins Gewicht, gegen die die Spielegrafik dann doch deutlich abfällt. Vielleicht hätte man hier einen Gang zurückschalten und dafür mehr Zeit auf die In-Game-Lackierung verwenden sollen? Wie auch immer, auf der Sound-Seite gibt man sich dafür keine Blösse und bekommt als Spieler den gewohnt hochwertigen Halo-Soundtrack auf die Ohren. Auch die deutsche Synchronisation klingt dieses Mal ganz ordentlich und Besitzer einer Surround-Anlage freuen sich über ordentlich Bass während der Schlachten.