Rise of the Argonauts

Episches Spiel oder griechische Tragödie?

Test Guest getestet auf Filme

Musikalisch wird das ganze von klassischer Musik begleitet, die sehr gut zum Szenario passt. Durch die sehr geradlinigen Levels hat man oft das Gefühl, durch einen antiken griechischen Film zu rennen. Die einzigen kleinen Abwechslungen sind kleine Nebenaufgaben wie beispielsweise bei einem Glücksspiel zu gewinnen oder bei einem Dialog unter Zeitdruck richtig zu antworten. Für diese und andere Aufgaben kriegt man einen Eintrag auf einer im Hauptmenü einsehbaren Sternenkarte. Diese hat leider nur einen rein statistischen Nutzen, man kriegt keine Belohnung in irgendeiner Form.

Attributspunkte und Ausrüstungsgegenstände braucht man in diesem Spiel nicht zu suchen. Ersteres gibt es nicht und das Zweite kriegt man mehr oder minder automatisch im Lauf der Geschichte. Das einzige was der Spieler direkt vergeben kann, sind Talentpunkte die er je nach den vier Göttern aufteilen kann. Jeder Talentbaum widmet sich einer Gottheit die für eine bestimmte Waffe steht: Hermes steht für flinke Schwertangriffe, Ares für vernichtende Keulenhiebe, usw.
Die Bewegungsabläufe des Helden sind flüssig und flink. Vor allem das Blocken der Angriffe und das Zurückschlagen des Gegners mit dem Schild erinnert stark an die Spartaner des Films „300“. Je nach Gesundheitszustand haben Jason oder seine Gegner Verletzungen und bewegen sich schwerfälliger. Wenn man in diesem Zeitraum einen Gegner mit einem starken Hieb oder Spezialangriff tötet fliegen Körperteile durch die Gegend und Köpfe werden in Zeitlupe abgeschlagen.

Die Dialogoptionen stellen zugleich einen netten Versuch dar, das Skillsystem zu verbessern, allerdings mit mässigem Ergebnis. Entscheidet sich der Spieler spontan die für ihn beste Antwort auszuwählen, passiert es schnell, dass er Talentpunkte bei allen vier Göttern hat, aber nirgends überragend ist. Und immer nur nach einer Gottheit zu antworten um so effektiv zu kämpfen, ist sicher nicht der Sinn des Ganzen.
Generell macht sich auch sehr stark die Konsolenvergangenheit des Titels bemerkbar, einzig das leere Spielfenster ohne unnötige Anzeigen ist eine nette Idee. Ein grosser Fauxpas ist allerdings, dass im zweisprachigen Handbuch die komplette Steuerung mit den X-Box Knöpfen erklärt wird. Mit grösserem Aufwand und Entwicklerliebe wäre aus dem Stoff der Argonautensagen wesentlich mehr machbar gewesen.

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