Aliens: Colonial Marines

Im All hört dich niemand schreien. Aber es macht Pling.

Vorschau Benjamin Kratsch

Band of Brothers

Schön wie das hier menschelt, wie Gearbox uns die Jungs näher bringt. Das sind keine Klone aus der Retorte, sondern jeder sieht anders aus. Die metallenen M3-Anzüge sind zerkratzt, der eine hat ein Päckchen Zigaretten mit einem Gummiband am Helm befestigt, der andere kaut heftig auf seinem Kaugummi rum um seine Nervosität zu überspielen. „Hat einer von euch eine beschissene Ahnung, was eigentlich passiert ist?“, flucht einer der Kollegen, während wir durch einen leicht rötlich erhellten Gang laufen, immer das M41-Pulsgewehr im Anschlag. Währenddessen wird hektisch durch die Gänge gerannt. Feuer quillt aus Gasleitungen, lose Kabel sprühen Funken und überall ist ein Zischen und Sirenenjaulen zu hören. Nur wenig später kommen die Marines ins Freie – wo es aber kaum einladender ist: Regen peitscht den Männern ins Gesicht, Wind pfeift und von Sonnenschein hat dieser Planet offensichtlich noch nie etwas gehört. Nur Sekunden später meldet sich der Radar der Soldaten mit dem markanten Tok-Tok, das sich schnell zum bedrohlich-hektischen Pling-Pling wandelt. Er zeigt: Irgendwas kommt auf uns zu…

Kontaaaaakt, Feuer nach eigenem Ermessen

„Colonial Marines“ spielt herrlich mit unserer Angst und nutzt das auch fürs Gameplay. Waffe und Bewegungssensor gleichzeitig bedienen? Nichts da, entscheide dich: Willst du sehen woher der Feind kommt oder lieber mit der Waffe im Anschlag in unbekanntes Terrain stürzen? Der Puls steigt und die Pump-Action-Schrotflinte ZX-76 wird gezückt. Eine gute Wahl! Denn schon kommen hinter den schroffen Felsen die ersten Xenomorph hervorgekrochen. Jene dürren, schwarzen Wesen mit dem langen Kopf und tödlichen Knochenschwanz, das Gestalt gewordene Grauen aus dem All. „Feuer, heizt den Biestern richtig ein“ befiehlt der abgebrühte Captain. Der Säge-Sound des Pulsgewehrs erfüllt die Luft. Dazu das hochgradig ätzende Säureblut der Aliens und der knackende Laut, wenn ihr Chitin-Skelett bricht. Doch sind die Viecher nur schwer auf Distanz zu halten. Ganz plötzlich ist so eine Bestie da, geifert uns klebrigen Sabber ins Gesicht und faucht ohrenbetäubend. Beängstigend, gruselig, aber auch faszinierend gut wie die Designer von Gearbox die kranke Vorstellung vom „Alien“- Erfinder H.R. Giger nachempfunden haben. Wie die harte Haut der Aliens im Regen feucht schimmert, wie ihre glänzend weissen Zähne messerscharf blitzen. Und wie nur einen Sekundenbruchteil später eine Ladung aus dem Schrotgewehr das garstige Monster brutal gegen eine Stahlplatte schleudert.

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