Bioshock 2

Alles beim Alten in Rapture

Erster Eindruck Guest

Jetzt heisst es wieder Big Daddys, Little Sisters und Plasmide, denn in "Bioshock 2"setzen die Entwickler wieder auf die Zutaten des hochgelobten Vorgängers. Wir haben uns wieder nach Rapture begeben um herauszufinden, ob dies für "Bioshock 2" weiter oben auf zu schwimmen oder der Titel am Ende gar absäuft.

Das man nicht am menschlichen Körper rumdoktorn soll zeigen die Bewohner Raptures. Dort hatten findige Wissenschaftler nämlich die Idee der Evolution auf die Sprünge zu helfen und die Anwohner mit übermenschlichen Kräften auszustatten. Das Experiment ging schief und die Leute drehten durch. Die als neue Wiege der Menschheit geplante Unterwasserstatt versinkt sprichwörtlich in Chaos und Gewalt und daran hat sich auch zehn Jahre Später nichts geändert, wenn die Handlung von "Bioshock 2" einsetzt. Wir schlüpfen in die Rolle eines Big Daddy, sozusagen dem Maskottchen der Franchise. Der dicke Brocken muss leider die Kugel geben und erwacht Jahre später an Ort und Stelle, ohne Ahnung was in der Zeit passiert ist. Unser Big Daddy hat aber nach wie vor nur ein Ziel: seine Little Sister Elanore finden und aus Rapture abhauen. Dabei bekommen wir Unterstützung von Dr. Tenenbaum, die mit unserer Hilfe versuchen will ihre Fehler wieder gut zu machen. Dafür liegt uns die durchgeknallte Dr. Lamb im Nacken, die uns so schnell wie möglich tot sehen möchte. Der Zwist an der Sache ist nämlich, dass unsere Little Sister die Tochter von Lamb ist.

Das kenn ich doch irgendwoher…
Fans des Vorgängers werden sich sofort zu Hause fühlen, da bis auf den neuen Hauptprotagonist alles beim Alten bleibt. Die Neuerungen bleiben insgesamt sehr überschaubar und bis auf ein paar neue Gegnertypen, allen voran die agilen und starken Big Sisters, und ein paar neue Fähigkeiten spielt sich "Bioshock 2" im Vergleich zum Erstling identisch. Dadurch fällt leider der Aha-Effekt weg, da man eben alles schon kennt. Das einen Freud, des anderen Leid, denn wer Teil eins mochte, der wird auch mit der Fortsetzung seinen Frieden finden. Leider wurde auch in optischer Hinsicht auf Bewährtes gesetzt und die Grafik 1:1 übernommen. Die ist zwar nicht schlecht und verwöhnt das Auge mit schönen LIcht- und Wasserspielereien, dennoch sieht man der Engine ihr Alter deutlich an, da hätte man ruhig nochmals aufpolieren dürfen.

Entdecke die Möglichkeiten
Auch wenn sich "Bioshock 2" ziemlich Shooter-lastig spielt, so haben kreative Köpfe noch immer die Möglichkeit auf Alternativen zurückzugreifen. Anstatt sich also auf wilde und gesundheitsraubende Fights mit Splicern einzulassen, kann man auch Kameras und Wachdrohnen hacken, die für uns dann die Arbeit erledigen. Auch durch das gezielte Stellen von Fallen und den damit verbundenen klugen Einsatz der Plasmide (Fähigkeiten) kann man sich langwierige Shootouts ersparen. Zumal Munition sowieso kronisch knapp ist, kommt man nicht drum herum, seine grauen Zellen hin und wieder anzustrengen. Die Rollenspieleinflüsse sind eine willkommne Abwechslung, arten aber nicht wirklich aus und halten sich dezent im Hintergrund. 

Geschichtenerzähler
"Bioshock 2" lebt nach wie vor von seiner Geschichte und der Art wie sie erzählt wird. Audiolocks geben nach und nach die Geheimnisse von Rapture und deren Bewohnern preis. Die düstere und dunkle Unterwasserstadt hat viel zu bieten, doch wer in den vollen Genuss der Geschichte und aller Hintergründe kommen will, sollte den Vorgänger kennen und gespielt haben. Insgesamt ist der Titel für allem für Fans der des Erstlings interessant, den irgendwie kommt einem das Spiel mehr vor wie ein Ad-on, als ein vollwertiger zweiter Teil. Wenn das aber nicht stört, der darf bedenkenlos zugreifen.

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