Shenmue III - Test / Review

Fan-Service mit Altersschwächen

Test Video Benjamin Braun getestet auf

Hau den Ryo

In "Shenmue III" wird aber nicht nur gezockt, gefischt, gearbeitet oder auch mal ein Tatort aus der Ego-Perspektive nach Hinweisen durchsucht. Ihr müsst mit Ryo zudem gelegentlich eure Künste im Faustkampf unter Beweis stellen. Einige Kampfmoves besitzt der Held von Beginn an, weitere könnt bei Händlern, teils aber auch in Quests freischalten. Um in den komboartigen Prügeleien den Gegnern gewachsen zu sein, müsst ihr eure Fähigkeiten trainieren. Das geht unter anderem in Klostern mit Kampfmönchen, die euch als Sparringspartner dienen, aber auch an hölzernen Trainingseinrichtungen im Rahmen simpler Minigames. Damit erhöht ihr eure Kung-Fu-Skills allgemein, die Stärke einzelner Attacken sowie eure Konstitution, also die maximale Ausdauer. Das Training ist - mit entsprechendem Geldeinsatz könnt ihr euch über im Kampf nutzbare Tränke als Alternative zusätzlich heilen - bereits auf dem zweiten der vier Schwierigkeitsgrade bis zu einem gewissen Grad unausweichlich. Gerade spätere Widersacher verursachen teils so viel Schaden, dass Ryo schnell aus den Latschen kippt.

Screenshot

Die Kämpfe spielen sich in der Praxis leicht hakelig, was es auf den höheren Schwierigkeitsgraden (ändern könnt ihr ihn, wenn auch etwas umständlich, jederzeit über das Menü) unnötig kniffliger macht, funktionieren unterm Strich aber ausreichend gut. Auf der normalen Schwierigkeitsstufe reichen ein bisschen Training, aber blindes Rumhämmern auf den Tasten und die gelegentliche Nutzung der Blockfunktion aus. Action gibt es in "Shenmue III" aber auch im Rahmen von Quick-Time-Events, sowohl beim Einfangen von Hühnern oder Enten als auch in Cutscenes. Eine Verfolgung von zwei Schutzgelderpressern einer Gang namens "Rote Schlangen" in Niaowu könnte ziemlich viel hermachen. Blöd ist aber, dass ihr nur den Bruchteil einer Sekunde habt, um den richtigen Aktionsknopf zu drücken. Das führt im Spiel nicht automatisch zum Scheitern der Mission, stattdessen geht es an einem der Zwischenkontrollpunkte einfach von Neuem los. Anstatt also die durchaus spektakulär inszenierten Sequenzen wenigstens gelegentlich an einem Stück zu erleben - so stösst einer der Verfolgten etwa eine Leiter um und Ryo muss ein dabei herunterstürzendes Mädchen auffangen -, werdet ihr viele davon in Bruchstücken sehen. Schade eigentlich, aber solch unsinnige Gamedesign-Entscheidungen wie die bei den QTEs gibt es in "Shenmue III" eben nicht nur in Ausnahmefällen.

Screenshot

Kommentare

Shenmue 3 Artikel