Halo 3: ODST

Was hat das neue "Halo" auf dem Kasten?

Erster Eindruck Guest

Obwohl von seitens Bungie ständig beteuert wird, dass man keine "Halo"-Spiele mehr bringen wird, erscheinen in regelmässigen Abständen neue Ableger. Nach einem Ausflug ins Strategie-Genre besinnt man sich im neuen "Halo: ODST" wieder auf alte Ego-Shooter-Tugenden. Microsoft lud uns ein, vor dem Verkaufsstart schon mal Hand an den neuen Serienableger zu legen, und das liessen wir uns natürlich nicht nehmen.

Im neusten Teil der "Halo"-Reihe schlüpft man nicht etwa wieder in die Rolle des übermächtigen Master Chiefs, sondern in die Haut eines ODST (Orbital Drop Shock Trooper), was einige grundlegende Änderungen im Gameplay mit sich bringt. Im Vergleich zur grünen Kampfmaschine namens Master Chief sind die ODST nämlich ganz normale Menschen, die weder meterhoch springen können noch über ein regenerierendes Energieschild verfügen. Auch Sprünge aus dem dritten Stockwerk sollte man tunlichst vermeiden, da man dies auf Kosten der Energie geht. Dafür sind die ODST mit einem nützlichen Gadget ausgerüstet, dass sich im Kampf als sehr nützlich erwiesen hat. Über ihren Helm können sie nämlich eine taktische Ansicht hinzu zu schalten, die nicht nur Licht in dunkle Ecken bringt, sondern alle Objekte erfasst und mit einer leuchtenden Umrandung versieht. So kann man Feinde, die rot umrandet werden, schnell von den ungefährlichen Objekten und Personen in einem Level unterscheiden.

Im ersten Level, der serientypisch als spielbares Tutorial angelegt wurde, wird man mit den neuen Features vertraut gemacht. Nach einem misslungenen Landeversuch in der Kampfzone der Stadt New Mombasa, die "Halo"-Veteranen bereits bekannt sein sollte, finden wir uns ohne unsere Kameraden wieder. An einer Health-Station können wir unsere Energie wieder aufladen, den diese regeneriert sich wie gesagt nicht mehr selbst. Der Energiebalken ist zwar recht grosszügig ausgefallen, steckt man jedoch einige Treffer ein, dann schrumpft die Anzeige schneller als man schauen kann. Deshalb ist ein behutsamere Vorgehensweise oft ratsamer, als blindlings auf die Gegner zuzustürmen. Die Stadt scheint wie ausgestorben, doch über unser Visier können wir in der Ferne schon die ersten Gegner auf Patrouille ausmachen. Schon in den Feuergefechten zu Beginn merkt man, dass man es hier nicht mit billigem Kanonenfutter zu tun hat, den die Aliens reagieren sehr intelligent und verschanzen sich hinter Deckungen oder nehmen ein aus mehreren Winkeln in die Mangel. Die ersten Wellen von Gegner stellen aber noch kein all zu grosses Problem dar und schnell kehrt wieder Ruhe in die Stadt ein. Über eine Karte sehen wir, wo der nächste wichtige Wegpunkt zu finden ist. Zusätzlich lässt sich dieser auch ins Visier einblenden. Ein sehr hilfreiches Feature, da die Levels teils sehr verwinkelt und nur spärlich ausgeleuchtet sind. Über eine Art Telefonzelle erhalten wir neue Anweisungen und gehen in New Mombasa weiter auf Kundschaft. Zum Ende des Tutorial-Levels finden wir einen Helm eines ODST-Kameraden. Die Fundstücke solcher Artefakte lösen dann Flashbacks aus, in denen erzählt wird, was sich in der Stadt zugetragen hat. In diese Rückblenden spielt man dann aus der Sicht verschiedener Trooper und so wird nach und nach das Puzzle um die Geschehnisse in New Mombasa zusammengefügt. Ein Gerücht hält sich zudem hartnäckig: In einer dieser Rückblenden soll man nämlich doch noch in die Rüstung des Master Chiefs schlüpfen, der ja bekanntlich auch schon in der Stadt seine Spuren hinterlassen hat.

Die "Halo"-Teile waren ja schon immer bunt, aber in "ODST" treiben es die Entwickler auf die Spitze. Alles leuchtet in Neonfarben und wenn man das Visier dazu noch aktiviert, wähnt man sich nicht selten in Las Vegas bei Nacht. Mir hat das noch nie zugesagt, und ich finde eine dezentere, reduzierte Farbgebung hätte sowohl der Stimmung als auch der optischen Wirkung gut getan. Man merkt der "Halo"-Engine nämlich so langsam ihr Alter an, weshalb der Titel mit aktuellen Shootern, wie z.B. "Call of Duty" oder "Killzone" kaum mithalten kann. Die Gesichtsanimationen wirken steif und leblos und auch bei den Texturen hätte bei Weitem mehr drin liegen können. Trotzdem rettet die cineastische Inszenierung den Titel über diese schwächen mehr oder weniger hinweg, und auch die Synchronisation und der "Halo"-typische orchestrale Score sind wieder auf oberem Niveau.
Was den Titel ebenfalls schon immer ausgezeichnet hat, war die tadellose Spielbarkeit. Daran hat sich auch in "ODST" nichts geändert und das Gameplay gehört nach wie vor zum Besten, was es auf der Konsole im Shooter-Genre zu finden gibt. Dem Spiel liegt zudem noch eine zweite Disc bei, die 24 Maps für den Online-Part von "Halo 3" beinhaltet. Zum Verkaufsstart ist eine Standard Edition für CHF 79.90 und ein Collector’s Pack für CHF 119.90 verfügbar, dem u.a. einen Controller im "Halo"-Design beiliegt. Mit dem Kauf des Spiels ermöglicht man es sich zudem, am Beta-Test von "Halo Reach" teilzunehmen.

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