Watchmen: Das Ende ist nah

Mit Psychopath und Eule auf Verbrecherjagd

Test Guest getestet auf Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2

Der Comic von Alan Moore ist Kult, der Film von Zack Snyder ein cineastischer Bilderrausch. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an das Spiel zum Film "Watchmen". Vielleicht zu hoch für ein Spiel, das zum Budgetpreis erscheint.

Die "Watchmen" sind alles andere als gewöhnliche Superhelden. Im Vergleich zu ihren Kollegen, die in der Regel das Saubermann-Image pflegen, habe sie Ecken, Kanten und ihre Macken. Der "Watchmen"-Film sei dabei allen ans Herz gelegt, auch wenn sie die Comicvorlage nicht kennen. Alan Moores Abgesang auf Superhelden räumt mit allen Klischees auf und zeigt die selbst ernannten Gesetzeshüter von ihrer menschlichen Seite. Das Spiel setzt vor den Ereignissen des Films ein, als die "Watchmen" noch für Recht und Ordnung sorgen, aber bereits in die Kritik der Öffentlichkeit geraten sind. Im Mittelpunkt des Spiels stehen Rorschach, seines Zeichens ein psychopathischer Weltverbesserer, für den es nur gut oder böse gibt, und Night Owl, der seinen Gegner bevorzugt mit technischem Equipment zu Leibe rückt. Wer will darf das gesamte Spiel zu zweit durchspielen, ansonsten übernimmt der Computer einen der beiden Antihelden. So unterschiedlich die Aufmachung der Beiden, so unterschiedlich ist auch ihr Kampfstil.

Night Owl setzt auf gekonnte und elegante Material Arts Moves und setzt seine Gegner bei Bedarf unter Strom oder wendet eines seiner technischen Gadgets, wie Granaten an. Ganz anders geht da der ewig missgelaunte Rorschach die Sache an. Sein Kampfstil ist rau, ungeschliffen und äusserst brutal. Zwei Buttons sind für schnelle und starke Schläge reserviert, einer für Griffe, dazu kommen noch die Schultertasten für Konter- und Spezialangriffe. Im Grund genommen ist das Kampfsystem mit den Schwertkämpfen von "Assassin’s Creed" vergleichbar und baut auf Konterattacken auf. Wenn das Timing stimmt kann man seine Gegner z.B. entwaffnen oder eine oftmals tödlichen Gegenschlag anbringen. Grösser Brocken muss dabei mehrmals in die Mangel nehmen, am Ende wird man aber immer mit einem Finishing Move, der in einer kurzen "Quicktime"-Sequenz ausgelöst und durch spezielle Kamerafahrten in Szene gesetzt wird. Gerade Rorschach lässt dabei immer seinen ganzen Frust an den Gegnern aus und langt auch nochmals zu, wenn eigentlich schon keine Gegenwehr mehr zu erwarten ist. Zwar haben die Entwickler einige Finishing-Move-Animationen eingebaut, aber ab dem dritten Kapitel hat man sie dann auch irgendwann gesehen. Leider kann man die Sequenzen nicht abbrechen, und irgendwann fangen sie dann auch an zu nerven. Das Spiel zwingt einen aber mehr oder weniger dazu, Gegner mit Finishing-Moves zu erledigen, man kommt also kaum drum herum. Mit der Zeit lernen die Beiden neue Kombo-Attacken dazu, die aber eine äusserte exakte Eingabe vom Spieler verlangen. Die Erkennung der gedrückten Tasten funktioniert leider nur suboptimal, weshalb Spezialschläge oft zur reinen Glücksache verkommen. Trotz aller Kritik bietet das Kampfsystem für ein Beat’em-Up dieser Art genug Feinheiten, um nicht zum reinen Button-Masher-Titel zu verkommen.

Kommentare

Watchmen: Das Ende ist nah Artikel