Kone

Glühwürmchen oder Leuchtfeuer?

Test Guest getestet auf Filme

Kaum den Test der „G9“ abgeschlossen erreicht uns schon das nächste Testexemplar einer Highend-Maus, diesmal aus dem Hause Roccat. Nun stellt sich die Frage ob die grell leuchtende „Kone“ mit dem neusten Modell von Logitech mithalten kann. Vielleicht sollte man die Frage auch anders herum stellen, denn tatsächlich ist die „Kone“ schon seit Dezember 2008 im Handel erhältlich.

Die Optik scheint auch bei Hardware immer mehr an Gewicht zu gewinnen. Dies bestätigt auch die „Kone“ von Roccat wieder. Fünf hell leuchtende LEDs lassen sich in 38 verschiedenen Farben einstellen. Da sich jede Leuchtdiode einzeln mit einer Farbe belegen lässt, ergeben sich interessante Kombinationsmöglichkeiten für jeden Geschmack. Die Maus leuchtet dabei übrigens so hell das sie fast fähig ist ein ganzes Zimmer mit Licht zu versorgen. Leider kann sich diese Helligkeit auch störend auswirken, weshalb man das Licht relativ simpel in der mitgelieferten Treibersoftware ausschalten kann. Übrigens stehen dem Benutzer noch andere Möglichkeiten offen wie das Licht im Herzrhythmus  pulsieren zu lassen, oder so einzustellen, dass der Nager einem Strohboskop ähnlich Rumblitzt. Dies sind zwar alles nur Spielereien, aber wer die „Kone“ in der Hand nimmt, möchte vermutlich auch nichts anderes.

Beim wichtigsten Punkt, der Handhabung, hat sich Roccat jedoch nicht auf solche Spielereien verlassen, sondern knallharte Features eingebaut, welche viele Konkurrenten hinter sich lässt. Zum einen ist die spezielle Form der Maus vom Feinsten und die Hände passen wie angegossen an. Vielleicht bedarf es einiger Eingewöhnungszeit für jene, welche bis dahin eine Standardmaus benutzt haben. Ist diese aber überstanden möchte man seine Finger nicht mehr von der speziell rutscharmen Oberfläche lassen. Die „Kone“ ist eine reine Rechtshändler-Maus, soll heissen, sie kann mit links überhaupt nicht bedient werden, bedingt wegen ihrer speziell auf guten Halt angepassten Form. Ansonsten hat Roccat auch bei der Technik ihre Hausaufgaben gemacht und einige Innovationen eingebaut. Ganz speziell erwähnenswert ist die "TCU" was für „Tracking Control Unit“ steht. Mit dieser sollte es möglich sein, die Maus speziell für eine bestimmte Oberfläche zu kalibrieren. Dafür muss sie einfach nur fünf Sekunden stillstehen um die Oberfläche abzutasten. Bei mir habe ich leider zwischen Holztisch und zwei verschiedenen Mauspads keinen Unterschied bemerkt. Der Mauszeiger bewegte sich auf allen getesteten Oberflächen optimal und es hat keine Nachkalibrierung benötigt, trotzdem habe ich sie noch kalibriert  doch ein Unterschied war nicht zu spüren. Vielleicht gibt es einige Oberflächen, auf welchen man mit dieser Technik einen Nutzen ziehen könnte, ich habe leider bei meinem Test keinen entdeckt.
Eine weiter Überraschung birgt der Bauch der Maus. Dort lässt sich ein Gewicht zwischen 5 bis 25 Gramm anbringen, welches per Knopfdruck wieder gewechselt werden kann. Dieser ist ein bisschen widerspenstig aber mit einigem Krafteinsatz durchaus zu betätigen. Ausserdem wechselt man das Gewicht der Maus ja nicht täglich. Somit kann man sie auch im Gewicht seinen persönlichen Vorlieben anpassen. Zum Aufbewahren der Gewichte wird ein eigens dafür vorgesehenes Kästchen mitgeliefert, in welchem sich ein Platz für jeden Gewichtsstein, wie auch eine Treiber-CD befindet. Auf der Disk selbst finden sich dann neben dem Treiber auch das Tool zur Veränderung der Farben und dem Feintuning. Dieses ist optisch übrigen ein echtes Highlight und macht einiges her, was die Qualität des Produkts noch einmal unterstreicht. Selbst das Gewicht der Maus wird sofort erfasst, unnötig aber doch ziemlich cool.

Neben der "TCU" verrichtet die Laserabtastung an der Unterseite der Maus ihren Dienst. Diese arbeitet mit bis zu 3200 dpi (Punkte die pro 2,54 cm abgetastet werden, hier 3200 pro 2,54 cm) und beeinflusst schlussendlich die Geschwindigkeit des Nagers. So lässt sich mittels Software oder Hardware (zwei Tasten auf der Maus) die Geschwindigkeit verringern oder andersherum verlangsamen. Vordefiniert sind 3200, 2400, 2000, 1600, 1200, 800 Dpi als Standardeinstellung, diese reichen aber auch mehr als aus.
Zu all diesen bereits gute Features kommt noch das intelligente Makrosystem, mit welche selbsterklärend z.B. ganze Buffsequenzen auf der Maus abgespeichert werden können. Bis zu fünf Profilen lassen sich mit Hilfe des internen Speichers und dem guten Tool, welches hier schon mehrfach erwähnt wurde, für den schnellen Einsatz auf der „Kone“ abspeichern. Ich halte diese Makros jedoch noch immer für ein zweischneidiges Schwert, da man damit leider auch Cheatern oft die Tür öffnet. Das mitgelieferte Tool warnt übrigens sogar davor, dass einige Makros von Onlinespielen erkannt werden können und diese vom Spieler deshalb auf eigenes Risiko benutzt werden müssen.
Die „Kone“ wirkt, so schwer es auch zu glauben sein mag, trotz all den Features nicht überladen. Es wird nämlich konsequent auf zusätzliche Tasten verzichtet. Die einzige Neuerung ist das 4D-Tastenrad, welches sich drehen, drücken und zu beiden Seiten hin bewegen lässt. Damit schafft man schon genug Platz für einige Tastenbelegungen. Hinzu kommen die mittlerweile schon fast als Standard angesehenen seitlichen Tasten, welche hier aber so optimal positioniert sind, so dass sie keinesfalls als störend bezeichnet werden können. Damit sollte den Ansprüchen der meisten Spieler Genüge getan sein.

Das grösste Manko des Nagers ist die Installation, diese funktioniert nicht wie üblich per „Plug&Play“, sondern muss mühsam über einen Treiber. Das alleine ist zwar kein Grund für Kritik, jedoch hatte ich bei sämtlichen Betriebssystemen den gleichen Fehler. Nach dem Neustart, welcher nach der Installation verlangt wird,  konnte ich meine Maus nämlich noch immer nicht benützen und musste erst noch einmal meine Alte anschliessen, um ein weiteres mal einen Neustart durchzuführen. Nach dem dritten Versuch klappte dann alles wie es sollte, und der Ärger verflog schnell beim Betrachten des tollen Treiber-Tools.

Im Paket enthalten ist die Maus mit den dazugehörigen Gewichten verpackt in einer Schatulle, in der dann auch die Treibersoftware zu finden ist. Ausserdem ein Benutzerhandbuch, wie auch ein Code, mit welchem man sich auf der Homepage registrieren kann. Dort wird einem nach der Registrierung eine Art "Facebook" für Gamer geboten.

Getestet mit Windows Vista 32bit/64bit und Windows XP 64bit

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