Risen

Bug-Disaster oder Rollenspielhit?

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Auf der Insel Faranga tobt Chaos und Zerstörung, die Götter haben die Welt verlassen. Mysteriöse Tempelruinen ragen aus dem Erdboden und furchterregende Monster verwüsten das Erdreich. Es herrscht das Gesetz des Stärkeren, wer das Maul zu weit aufreisst kassiert Prügel. Taugt das neue Rollenspiel von den „Gothic“ -Machern, oder führt uns der namenlose Held wieder einmal in die Welt der Bugs?

Ein Sturm tobt, meterhohe Wellen stossen auf den Rumpf. Wir befinden uns auf einem Schiff, in mitten eines Unwetters. Das Schiff droht zu versinken. Es blitzt und donnert, der Regen peitscht uns um die Ohren und plötzlich reisst eine riesige Welle unser Schiff entzwei, und es versinkt in den Untiefen des Meeres. Glücklicherweise hat unser namenloser Held überlebt. Neben uns liegen verstreute Wrackteile und Leichen herum. Doch wir haben überlebt und sehen uns auch gleich um. Mit dem linken Analogstick bewegt man die Spielfigur über den Strand, per A-Knopf plünderten wir einzelne Leichen und heben Objekte wie Goldmünzen, Pflanzen und umherliegende Sachen auf. Weshalb wir auf dem Schiff waren und wohin wir wollten bleibt unklar. Jetzt, wo wir schon hier sind, wollen wir uns ins Landesinnere begeben und die Gegend erkunden. Plötzlich hören wir Geräusche aus dem naheliegenden Gebüsch. Ich zücke mein Jagdmesser, dass ich von einer der Leichen entnehmen konnte, wir näherten uns dem Geräusch, kurz darauf attackiert uns ein hungriger Seegeier, dem wir aber natürlich gleich den Gar aus machen. Für entdeckerfreudige Spieler gibt es schon hier am Strand und im nahegelegenen Palmenwald drei Geheimverstecke zu finden. Wer genügend sucht entdeckt nebst dem Jagdmesser sogar ein Schild. Nach knapp einer Stunde war ich mit meiner Endeckungsreise fürs Erste fertig, in meinem Inventar häufte sich das Gesammelte schon zu einem Berg an, gut, dass man hier unbegrenzt Platz hat. Jetzt war es aber mal an der Zeit herauszufinden was hier wirklich auf der Insel abgeht und von wo die Erdbeben kommen. An einer Hütte machen wir halt, sie scheint nicht ganz unbewohnt zu sein. Ein rauer Typ schnauzt uns an, er sieht au,s als sei er ein Bandit, was er uns auch bestätigt. Er erzählt uns, dass der Inquisitor Mendoza gerade Krieg mit den Banditen führt, Grund der Streiterei war die Plünderung der Ruinen, den jeder wollte die wertvollen Artefakte für sich behalten. Er selbst lebt in einer Vulkanfestung mit seinen Novizen, den Magiern und den Ordenskriegern. Wer von ihnen erwischt wird, wird zwangsrekrutiert und landet in der Vulkanfestung, und muss somit den Weg des Inquisitor bestreiten.

Um den Kapuzenleuten zu entkommen müsste man den Weg des Banditen wählen. Wer Bandit werden will muss sich bei den sternhagelvollen Halunken im Sumpflager erst Mal unter Beweis stellen. Vorher muss man aber mit jedem einzelnen in der Arena einen Kampf ausgetragen, oder prügelt sich einfach so, weil ihn deine Visage oder das lange Vollgequatsche nervt. Schnell wird klar, dass das Spiel aus dem Hause der „Gothic“-Macher kommt. Man könnte sogar sagen, dass es sich um eine verbesserte Version von „Gothic 2“ handelt, denn die Art der Aufträge und die witzigen Sprüche sind ganz wie im Vorgänger.

Wer ein Level aufsteigt bekommt jeweils zehn Lernpunkte, die er gegen Attribute oder Skills bei verschiedenen Lehrer eintauschen kann. Dies natürlich gegen eine Menge Goldstücke. Bei Dieben kann der namenlose Held sein Geschick steigern oder manche zeigen ihm wie man Schlösser knackt, schleicht oder anderen die Tasche ausraubt, ohne dass es jemand merkt. Ihr könnt euch natürlich auch im Umgang mit dem Schwert, der Axt, dem Stab, dem Bogen und der Armbrust verbessern. Dafür gibt es dann mehrere Ausbaustufen, das Gleiche gilt auch bei Magie, Alchemie und der Schmiedekunst. Jetzt ist aber immer noch die Frage offen ob es im Spiel Bugs gibt, oder nicht: Mit "Risen haben die Entwickler ganz klar Fortschritte gemacht was die Bugs angeht. Es kann aber durchaus vorkommen, dass ihr durch einem Hieb von einem Gegner Kilometer hoch über die Insel katapultiert werdet. Das klingt vielleicht lustig, ist es aber nicht. Gut, wenn ihr ein Teleportstein dabei habt, dann sollte es kein Problem sein wieder heil nach unten zu kommen, oder ihr macht es wie ich und springt einfach runter, müsst aber mit einem qualvollen Tod rechnen. Nervig sind dagegen eher die vielen Grafikfehler. Manche Textur wirkt schon fast als wären sie bloss mit einem Pinsel gemalt. Es kann auch mal zwischendurch vorkommen, dass der gesamte Bildschirm bloss noch eine Farbe wiedergibt, was einen zum Neustart zwingt. Optisch sieht das Spiel ziemlich mies aus, fast keine Weitsicht, unscharfe Texturen und manchmal fehlt sogar eine Animation. Oder die Bodentexturen verändern sich kaum, wenn unser Held nach Schätzen gräbt oder beim Braten fehlt gleich der ganze Inhalt in der Pfanne. Das Spiel würde ich gar nicht erst kaufen, wenn die Konsole über einen Scart- oder FBAS-Anschluss an einen Pal-Fernseher angeschlossen wird. HDMI ist also Pflicht! Wer einen anständigen PC hat sollte das Spiel also unbedingt dort spielen, denn die Grafik ist um Meilen besser als in der Xbox-360-Version. Die Steuerung hingegen ist perfekt angepasst und fühlt sich an wie für’s Gamepad gemacht.
„Gothic“-Fans sowie sammel- und endeckersüchtige Spieler sollten viel Freude mit "Risen" haben, wer aber nicht über die miese Grafik hinweg sehen kann sollte lieber auf PC-Version zurückgreifen, schliesslich spielt das Auge mit.

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