Klonoa

Wolf im Schafspelz

Test Guest getestet auf Black & White: Insel der Kreaturen

Vor einigen Jahren machte ein Hüpfspiel auf sich aufmerksam, das sowohl 2D- als auch 3D-Elemente kombinierte und so ein aussergewöhnliches Spielerlebnis schuf. Alle, die den farbenfrohen Titel damals verpasst haben, dürfen sich nun auf der Wii von den Qualitäten des Jump’n’Runs überzeugen.

Was vermutlich viele abschrecken wird ist der ultraknuddelige Look und die Bonbon-Optik und leider trügt der erste Eindruck nicht. Die Story von bösen Invasoren wird mehr als Kind gerecht präsentiert und gibt sich dabei derart süss, dass man aufpassen muss, dass einem die Zähne nicht ausfallen. Wenigstens wurde das Spiel komplett in deutsch synchronisiert und zwar mit professionellen Sprechern. Ich meine sogar bei Klonoa’s putzigem Begleiter die Synchronstimme von "Lisa Simpson" erkannt zu haben. Jedenfalls ist alles sehr gut gemacht, doch als Spieler, der keine Windeln mehr trägt, kann ich mit der Story nicht viel anfangen.

Doch das Herzstück von "Klonoa" ist ja auch das aussergewöhnliche Gameplay und dass hat es in sich. Wie schon erwähnt spielt sich "Klonoa" wie ein klassisches 2-D-Jump’n’Run, mit dem Unterschied, dass die Levels in 3D modelliert wurden. So ergeben sich neue Möglichkeiten für Rätsel und auch der Levelaufbau, bei dem es ja eigentlich nur von rechts nach links oder umgekehrt geht, bringt so einige knifflige Twists ins Spiel. Die Rätseleinlagen, und davon gibt es reichlich, stricken sich auch meistens um das 2D/3D-Feature. Anders als Klemptner Mario hüpft die Katze Klonoa ihren Gegnern nicht einfach nur auf den Kopf, sondern greift sich diese mit Hilfe einer Art Lasso. Einmal gefangen kann man die Gegner dann mit sicher herum tragen oder sie werfen. So erreicht man Gegenstände, die ausserhalb der Reichweite liegen oder aktiviert Schalter durch gezielt Würfe. Dazu gesellen sich dann noch recht happige Sprungeinlagen, die extrem fordernd ausgefallen sind. Unter dem putzigen Look steckt also ein Hüpfspiel, dass auch so manchen Profi vor eine Herausforderung stellt. Dies gilt auch für die Endgegnerkämpfe, bei denen man nur mit einer bestimmten Taktik und viel Feingefühl eine Chance hat.

Auch wenn der Look von Klonoa eher die Kleinen anspricht, so kann man dem Spiel einen gewissen Charme nicht abstreiten. Alles sieht aus, als wäre es direkt einem Zeichentrickfilm entsprungen. Viele Details und natürlich auch die geschmeidigen Animationen lassen dabei viele aktuelle Hüpfspiele alt aussehen. Insgesamt muss man so sagen, dass sich "Klonoa" als echter Wolf im Schafspelz entpuppt, denn unter der zuckersüssen Hülle steckt ein echter forderndes und innovatives Jump’n’Run.

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