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Tarantino trifft John Woo

Test Guest getestet auf Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2

Wo Kampfamazone Rubi Malone auftaucht fliesst das Blut in Strömen. Im Stil der Grindhouse-Filme der 70er-Jahre wird man hier auf einen Actiontrip sondergleichen geschickt. Ob "Wet" tatsächlich der wahr gewordene feuchte Traum eines jeden Shooter-Fans ist, haben wir für euch in Erfahrung gebracht.

Die Entwickler müssen ausgesprochene Fans der Grindhouse-Filme sein, genauso wie es Quentin Tarantino ist. Der hat ja selbst erst vor kurzem ein Grindhouse-Projekt in die Kinos gebracht und davor mit "Kill Bill" und "Pulp Fiction" ähnliche Filme gedreht. Also haben sich die Macher des Spiels wohl gedacht: packen wir das doch alles zusammen und rühren einmal kräftig durch. Heraus gekommen ist dabei "Wet", eine völlig überzogene, schwarzhumorige Hommage an eben genannte Filme, die in Sachen Action ein wahres Feuerwerk abbrennt.

Der Spieler schlüpf in die Rolle der kurvenreichen Rubi Malone, ihres Zeichens eine Kopfgeldjägerin ohne Skrupel und mit Dollarzeichen in den Augen. Zum Auftakt des Spiels erlebt man gleich wie es den Leuten ergeht, die sich mit der Schönheit anlegen. Ein paar Gangster dachten nämlich es wäre ein schlaue Idee Rubi ihren mysteriösen Koffer zu klauen. Als die Diebe den Koffer übergeben wollen platzt Rubi mit Pauken und Trompeten in die überraschte Meute. Aber hier darf man die Kontrolle der Kampfamazone übernehmen. Kopf über rutschen wir eine Leiter runter während Rubi zwei Gegner gleichzeitig aufs Korn nimmt. Die automatische Zielerfassung nimmt dabei immer den nächsten Gegner ins Visier, während einen anderen manuell unter Beschuss genommen werden darf. Am Boden angekommen rutscht Rubi auf Knopfdruck auf Knien über selbigen während wir den anstürmenden Gegner neue Körperöffnungen verpassen. Ein Druck auf die Sprungtaste genügt und Miss Malone setzt zum klassischen Hechtsprung an, so wie es schon der gute alte Max Payne gemacht hat. Sobald man eine dieser Aktionen ausführt und dann anfängt zu Feuern, schaltet das Spiel automatisch in eine Zeitlupe, was zum einen das Zielen erleichtert und zum anderen natürlich verdammt cool aussieht. Vor allem wenn Rubi in Zeitlupe an einer Wand entlang läuft, weckt das Erinnerungen an Trinity aus den "Matrix"-Filmen.
Sollten einem ein Gegner mal zu nahe kommen, dann hält Rubi noch ein böse Überraschung für ihre Peiniger bereit. Ebenfalls über einen simplen Knopfdruck steckt sie die Schusswaffen ins Holster und zückt dafür ein rasiermesserscharfes Samuraischwert. Mit diesem genügt in den meisten Fällen ein Hieb und das Gegenüber ist Geschichte. Am besten bewährt hat sich ein Mix aus beiden Kampfmöglichkeiten und man sollte möglichst immer in Bewegung bleiben, um kein leichtes Ziel abzugeben.

Turnverein extrem!

Meistens kämpf man sich von einem Level-Abschnitt zum nächsten. In der Umgebung sind dabei überall Rampen, Stangen und ähnliches verteilt, die Rubi auf akrobatische Weise nutzen kann. So hangelt und schwingt sich die Gute in Windeseile über die Köpfe der Gegner hinweg, um dann von oben einen tödlichen Angriff auszuführen oder in Zeitlupe aus der Luft Kugeln zu verteilen. Hin und wieder wartet auch ein Quicktime Event, in dem es schnell die vorgegebenen Tastenfolgen zu drücken gilt.
Einmal verfolgt man z.B. einen Boss, der mit dem Auto auf den Highway flüchtet. Rubi heftet sich an sein Versen und springt von Auto zu Auto, hangelt sich an LKWs entlang und hält dabei die nachrückenden Verfolger in Schach. Jedes Mal wenn Rubi zu einem neuen Fahrzeug wechselt oder auf den fahrenden Autos in Kampf verwickelt wird, startet eine kleine Quicktime-Sequenz. Aber langweilig wird es deswegen nicht, dafür hat man sprichwörtlich genug um die Ohren. Die Fahrt auf den Autodächern über den Highway gehört zu den Highlights des Spiels und ist beispielhaft für den völlig überzogenen Action- und Gewalt-Faktor im Spiel.
Ebenfalls Abwechslung bieten Aufgaben wie bestimmte Ziele auf Zeit zu erledigen oder kleine Plattformeinlagen. Für Ansporn sorgt auch ein Counter, der Rubis Aktionen mit Stilpunkten bewertet und Combo-Aktionen, wie aus dem Sprung in einen Knierutscher über zu gehen oder zwei Gegner gleichzeitig auszuschalten, belohnt.
Im Laufe des Spiels schaltet man so neue Waffen und Aktionen frei. Dass dabei eigentlich grundlegende Moves wie Schiessen während man an einem Seil hängt oder ein Schwerthieb von oben erst gekauft werden müssen, ist schon etwas seltsam. So richtig kommt Rubi also erst in späteren Levels in Fahrt, wenn sie bereits auf ein gewisses Repertoir an Schlägen und Moves zurückgreifen darf.**
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