Star Wars: The Old Republic

Das Mass Effect MMO

Erster Eindruck Benjamin Kratsch

Das Entscheidungssystem

Auch die berühmte Entscheidungsvielfalt der Biowarianer wird wieder mit von der Partie sein. Al Sith-Krieger sollen wir  einen ungehorsamen Raumschiff-Kapitän liquidieren. Nachdem wir uns bis zu Brücke durchgekämpft haben, können wir ihn Leben lassen oder hinrichten. Für letzteres gäbe es Punkte bei der Gemeinschaft der Sith. Wer sich für die Samaritervariante entscheidet, gewinnt einen wertvollen Verbündeten mit viel Kampferfahrung. So verändert sich auch der Handlungsverlauf dynamisch: Ein toter Captain kann dir nicht gegen den Angriff eines republikanischen Kreutzers helfen. Ein lebender Captain hingegen richtet die Bordkanonen auf den Feind aus und bekämpft so effektiv feindliche Truppen, die das Schiff entern.

PVP auf Alderaan

Und damit zu den grossen und durchaus revolutionären Neuerungen, die uns Bioware in London verraten hat. Da wäre zum einen der PvP-Modus Warzone: Quasi eine Art Arena um es im WoW-Jargon auszudrücken. Uns so funktioniert’s: In London war der beliebte Schneeplanet Alderaan im 8-gegen-8-Modus spielbar. Die Spieler starten an Bord eines Grossraumkampfschiffs, fliegen mit Gleitern auf die Planetenoberfläche und müssen schnellstmöglich die gewaltigen Phaserkanonen unter ihre Kontrolle bringen. Während die normalen Raumschiffe unzerstörbar sind, ist das Mutterschiff verwundbar. Jede Fraktion hat eines, das sich mit einem Schild schützt. Wird der zerstört, treffen die Phaserstrahlen direkt auf die Aussenhülle und fügen den Kolossen nach und nach immer mehr Schaden zu, bis sie explodieren. Das gilt es zu verhindern. Ergo ist das Ziel die Artilleriestellungen einzunehmen und umzuprogrammieren, so dass sie fortan auf das feindliche Schiff schiessen. Das ganze spielt sich richtig spannend und entwickelt schnell strategische Tiefe. Wer es schafft als erster die Geschütze zu besetzen und zu programmieren, ist in der besseren Ausgangslage. Dabei müssen Tanks wie die Jedis nach vorn, den Feind in den Nahkampfverwickeln, werden dabei von Scharfschützen (Schmuggler) gedeckt und bilden mit schwerer Infanterie die erste Angriffswelle. Spannend hierbei: Die neue Klasse der Jedi-Botschafter kann Feinde stunnen, also für kurze Zeit unbeweglich machen. Ausserdem können Jedi-Botschafter eine Art Energiewand erzeugen, die eigene Truppen vor Beschuss schützt. Zum Ausgleich müssen sie allerdings auf die schwere Cortosis-Rüstung normaler Jedis verzichten; verlieren also ihren Panzerungsbonus.
Arenakämpfe mit Geschichte

Biowares PvP-Designer Gabe Amatangelo macht uns immer wieder klar, dass man nicht einfach Spieler in ein Areal schmeissen und gegeneinander kämpfen lassen will, sondern es soll zum grossen Ganzen passen. Damit meint er die „epische Story“, von der Bioware zwar schon oft geschwärmt, aber wenig gezeigt hat. „Wir werden euch nie die gleichen Aufträge geben, sondern sie immer ans Szenario anpassen. Es gibt beispielsweise eine Battlezone in einem havarierten Raumschiff. Im Inneren eines solchen Kolosses gibt es zwar kleinere MG-Stellungen, aber natürlich keine grosse Artillerie. Stattdessen muss man verschiedene Objekte finden, kombinieren und damit eine Art Raum öffnen, der eine neue Herausforderung birgt. Beide Teams haben das gleiche Ziel – das macht denke ich den Reiz aus“. Interessant auch wie Bioware die Balance in den Griff kriegen will. „Denk es dir so:
Es gibt ein grosses Menü, eine grosse Storyline die natürlich nach Star Wars schmeckt. Und die Zutaten, die du dir dazu aussuchst sind die Klassen und die speziellen Fähigkeiten. Steigst du im Level auf, lassen wir dir die Wahl ob du im PvE eine wichtige Schlacht schlagen und einen Boss legen willst oder eben im PvP einen für die Story wichtigen Auftrag erledigen möchtest.“

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Crafting und Diplomatie in „The Old Republic“**

Blaine Christine von Bioware erzählte uns auch einige Neuigkeiten zum Crafting-System. So soll es kaum nervige Aufgaben vom Typ kille 20 Viecher da und dort geben, sondern ein Crew-Crafting-System. Die Raumschiffe dienen dabei als Operationsbasis, wo man sich trifft, kennenlernt und eine Crew bildet. Das Crafting-System gliedert sich in drei Kategorien auf: Sammelsucht, also Gesteine sammeln, biochemisch untersuchen und wenn die Mixtur stimmt, springt ein Waffenupgrade raus.  Missionen erledigt. Dann das normale Crafting, wobei Bioware noch nicht verraten will welche Unterberufsgruppen möglich sind. Sich auf Jedischwerter zu spezialisieren könnte ja durchaus lukrativ werden. Am spannendsten dürften die Missionen werden, die sich Bioware-typisch nicht nur mit scharfen Waffen, sondern auch einer scharfen Zunge lösen lassen. Gerade das Diplomatiesystem dürfte „Star Wars: The Old Republic“ angenehm vom MMO-Allerlei abheben.

Diplomatische Spieler können ihren Einfluss bei anderen Gruppierungen ausbauen, Informationen über Mund-zu-Mund-Propaganda verbreiten und so auch Intrigen schmieren. Das klingt alles stark nach „Mass Effect 2“ und wenn es wirklich funktionieren sollte, kann Bioware vielleicht wirklich Blizzard enttrohnen. Derart ausgeklügelte Elemente gab es bisher noch in keinem MMO. Wir sind leicht skeptisch, lassen uns Anfang des Jahres mit der Closed Beta aber gerne eines besseren belehren. Zu guter Letzt gab’s Neuigkeiten zu Pets, die hier als Computer-gesteuerter Begleiter fungieren. Der WoWler hat seinen Warlock, der ToR-Zocker seinen Begleiter. Beim dunklen Lord der Sith ist es beispielswiese Vette, ein Weltraumpirat. Den können wir munter durch die Gegend schicken um Schiffe zu kapern oder wenn wir keine Lust aufs Sammeln von Gegenstand XY haben, schicken wir ihn los und er wird so lange auf einem Planeten suchen bis er das Ding findet. Sehr praktisch!

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