Star Wars: The Force Unleashed II

Spürst du die Macht, Starkiller?

Vorschau Benjamin Kratsch

Und die Moral von der ersten Geschicht: Traue niemandem, niemals, nicht. Auch der Papa macht da keine Ausnahme. Dieser Tatsache muss sich auch der Jedi-Jungspund Galen Marek stellen, als er Jahre nach dem ersten Teil von „The Force Unleashed“ in irgendeinem Klonlabor auf dem Planeten Kamino aus dem Kälteschlaf erwacht. Denn sein Ziehvater Darth Vader versucht ihn augenscheinlich zu belügen, will ihm weismachen, er sei nur ein Klon. Doch Marek, Codename „Starkiller“, kann sich bruchstückhaft an seine ehemalige Pilotin Juno Eclipse erinnern. Er spürt, dass irgendwas faul ist an der Geschichte, die ihm Papa Vader da auftischt.

Jäger am Spiess für den Brutzler

Und damit ran ans Pad: Erst setzen wir unsere Redaktions-Jedikräfte ein und lassen den Controller vom Tisch in unsere Hand schweben und reissen dann per Machtspruch im Spiel ein kolossales Loch in die nächste Laborwand auf Kamino und entfliehen den Klauen des Ziehvaters mit einem gewagten Sprung in eine verregnete Aussenwelt. Im freien Fall und kopfüber rauscht er gen Erdboden, weicht Stahlträgern und heranbrechenden TIE-Fightern aus oder holt sie per Blitzattacke vom Himmel. Weiter unten bricht er, unterstützt von einer wuchtigen Druckwelle, durch eine Glaskuppel. All das ist richtig eindrucksvoll inszeniert, vor allem weil Lucasarts hier keinen Slowmo-Overkill veranstaltet, sondern Zeitlupen-Effekte passend und wohl dosiert einsetzt. 

Synapsenzirkus

Auf den ersten Blick hat sich im zweiten Teil der intergalaktischen Third-Person-Actionhatz bis auf die Story und ein wenig Feintuning am Technikgerüst nicht viel verändert: zentrierte Kamera, weitestgehend lineares Leveldesign, versteckte Sammelobjekte und ein ausgefeiltes Kampfsystem – das sind die Zutaten. Wer allerdings genau hinschaut, dem fallen schnell Starkillers neue Fähigkeiten auf: Unter anderem trägt er jetzt zwei Laserschwerter, deren gleichzeitiger Wurf doppelten Schaden anrichtet. Doch zunächst entfesselt Galen nach kombiniertem Antippen der L2- und Viereck-Taste eine von zahlreichen neuen Jedi-Fähigkeiten: den Mind Trick. Eine extrem fiese Attacke, die die Synapsen eines jeden organischen Lebewesens ordentlich verbiegt. Die Folge: Die anvisierte Person wendet sich gegen ihre eigenen Kameraden; oder stellt gar noch Dümmeres an. In diesem Fall stürzt sich der Betroffene wie ein Lemming in die Tiefe und segelt schreiend in den Tod – eigentlich tragisch, hier aber eher saukomisch.
Beim weiteren Vorstoss durch das Klonlabor trifft Starkiller auf etliche neue und alte Gegnertypen. Wie etwa den Jumptrooper, also den klassischen „Star Wars“-Sturmsoldaten mit einem aufgeschnallten Raketenrucksack. Diese Jungs weichen fast jeder Kraftattacke aus. Trifft sie allerdings ein Blitzangriff, fängt ihr Jetpack sofort Feuer und sie düsen völlig unkoordiniert durch die Gegend – fast so als hätte man sie an eine Silvesterrakete getackert. Andere Infanteristen sind mit einer Art Sci-Fi-Hellebarde ausgerüstet und blocken jeden Nahkampfangriff. Zumindest bis Marek sie mit einem Stromschlag betäubt und so verwundbar macht. In jedem Fall wirken die Gefechte intensiver und taktischer als im Vorgänger, was nicht zuletzt an zahlreichen neuen Nahkampfmanövern liegt. Das erste Probespiel endet schliesslich in der Begegnung mit zwei Kampfläufern. Leichte Beute, sofern der Spieler flott durch drücken beider Analogsticks in den neuen „Force Fury“-Modus wechselt. Jetzt ist es ein Kinderspiel, auch grosse Gegner mit einem Fingerschnippen zusammenzufalten, zu werfen oder im Blitzgewitter tanzen zu lassen. Toll, wie übermächtig sich das anfühlt.

Karbonitdroiden und Mystery-Story

Bosskämpfe sollen seltener werden, dafür aber ein bisschen mehr Grips fordern. In der Previewfassung bombadiert uns ein Kampfdroide, der Karbonit verschiesst. Wird Starkiller getroffen, friert er wie Han Solo in Episode 5 (also eigentlich dem zweiten Film, na ihr wisst schon). Anders als der Rebellenheld, kann sich Starkiller allerdings befreien, indem er schnell auf eine Taste hämmert. Die Reaktionsspielchen sind also wieder mit von der Partie und treten wie gehabt zum Beispiel beim finalen Schlag gegen grössere Gegner auf. Bevor Starkiller den Droiden auf die Bretter schicken kann, muss er ihm allerdings zuerst den Schild entreissen, der einen Grossteil der Angriffe abwehrt.
Was erwartet uns sonst noch im Spiel? Produzent Hayden Blackman lüftet für uns ein paar Geheimnisse: So besucht Starkiller beispielsweise nach seiner Flucht von Kamino den Planeten Cato Neimoidia und trifft dort auf seinen alten Lehrmeister, General Kota. Auch er zweifelt an der Geschichte von Starkiller, meint nur lapidar, man könne einen Jedi nicht klonen. Unterdessen heuert Darth Vader den Kopfgeldjäger Boba Fett an, um seinen ausgebüxten Zögling aufzustöbern. Und sogar Meister Yoda wird eine kleine aber sehr entscheidende Rolle in Teil Zwei spielen, so viel sei schon mal verraten. Welche Geheimnisse uns noch erwarten? Am 29. Oktober ist es soweit.

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