F1 2010

Beeindruckend gut

Test Nico Schluchter getestet auf PlayStation 3

Bisher haben sich Formel 1-Simulationen auf Konsolen immer schwer getan. Zuletzt versuchte sich Sumo Digital mit "F1 2009" für Wii und PSP darin eine gute Rennspielsimulation abzuliefern und scheiterte kläglich. Auch Sonys Bemühungen brachten nicht immer brauchbare Ergebnisse für Freunde des Rennsports. Nach einiger Zeit Abstinenz auf den HD-Konsolen und dem PC, soll nun mit den Entwicklern von Codemasters alles besser werden. Und das mehr als erfolgreich.

Zugegeben auch die Codemasters-Jungs haben nicht eine völlig weisse Weste. Immerhin waren die Briten Publisher des letztjährigen Formel 1-Spiel für Wii und PSP, das dem Titel „Rennspielgurke des Jahres“ mehr als gerecht wurde. Trotzdem stehen alle Ampeln auf Grün. Denn das Entwicklerteam von Codemasters kann man ruhig als Rennspielexperten bezeichnen, produzieren sie doch die erfolgreiche „Colin McRae Dirt“-Reihe.

Nach erstmaligem Start des Spieles findet ihr euch sogleich in der Haut eines neuen Rennfahres wieder. Aus der First-Person-View seht ihr den Pressekonferenzraum und beantwortet eifrig durch Multiple-Choice die Fragen der Reporter. Anhand euerer Antworten werden hier bereits die ersten Einstellungen getroffen, wie der Schwierigkeitsgrad oder die Dauer eurer Karriere (3, 5 oder 7 jahre). Die Länge eures Aufenthalts im Formel 1-Zirkus hat dabei entscheidende Auswirkung auf euer Startrennteam. Während ihr beispielsweise bei der 3-jährigen Karriere zwischen besseren Teams auswählen dürft, müsst ihr euch bei der siebenjährigen Karriere erst bei NoNames wie Lotus oder Virgin Racing hinten anstellen. Nach Abschluss der Pressekonferenz findet ihr euch im interaktiven Titelmenü wieder. Anders als in anderen Spielen zeigt sich euch hier kein statisches Menü, sondern ein quasi lebendiges. Durch neigen des Analogsticks könnt ihr euren Blick zu entsprechenden Modi werfen. Auf der rechten Seite findet ihr beispielsweise einen Wohnwagen, von wo aus ihr die die Karriere betreten könnt, während ihr auf der rechten Seite den Multiplayer starten könnt.

Betretet ihr den Wohnwagen werdet ihr von eurer Agentin mit weiteren Einzelheiten vertraut gemacht. Bevor ihr dann allerdings das nächste Rennwochenende starten könnt, gilt es zuerst einige Details zu jenem abzuklären. Ihr könnt beispielsweise entscheiden ob ihr ein langes oder ein kurzes haben wollt, welchen Schwierigkeitsgrad ihr gerne hättet oder wie viele Runden ihr drehen wollt. Mindestens müsst ihr hier jeweils 20% der Originallänge des Grand Prix-Rennen fahren, alternativ aber auch die volle Länge. Demzufolge reicht die Spanne etwa von 10 bis 60 Runden.

Wie in der realen Formel 1 startet der Grand Prix in Bahrain. Die Strecke wurde originalgetreu ins Spiel übertragen, selbst an kleine Details haben die Entwickler gedacht. Überhaupt lässt sich sagen, dass alle 19 Strecken ihrem Original verdammt ähnlich aussehen und für viel Authenzität sorgen. Nach Auswahl des Grand Prix finden wir uns im Cockpit unseres F1-Bolliden wieder. Auch hierbei handelt es sich um ein interaktives Menü. Schwenkt ihr den Blick nach Links seht ihr euren Teamkollegen und vergleicht eure bisherigen Errungenschaften. Dies ist sehr wichtig, denn nur der Teamleader erhält wichtige Upgrades zuerst. Leider funktioniert dieses Feature aber in der Regel zu ungenau. Wir fuhren beispielsweise gleich im zweiten Rennen Punkte ein und lagen deutlich vor dem Teamkollegen, trotzdem blieb dieser die Nummer 1.  Ebenfalls zu eurer Linken befindet sich der Reifentechniker. Hier könnt ihr bequem - unter Einhaltung der Regeln - eure nächsten Boxenstopps definieren oder zwischen den einzelnen Reifentypen wechseln. Auf dem Bord-Computer befinden sich die wohl wichtigsten Informationen. Hier zeigen sich euch beispielsweise die Wetterprognosen oder das aktuelle Setup. Letzteres könnt ihr zu genüge auf euch anpassen. Zum Beispiel indem ihr Heckflügel montiert und eure Aerodynamik steigert. Wem das zu kompliziert ist, schwenkt den Blick nach rechts und spricht den Cheftechniker an. Hier könnt ihr das sogenannte Schnell-Setup auswählen und euren Boliden etwas übersichtlicher verändern, zB. durch die Anpassungsfähigkeit der Reifen. Auf Wunsch schickt euch der Techniker dann auch auf die Strecke.

Egal ob ihr nun ein kurzes oder ein langes Rennwochenende ausgewählt habt, jedes fängt mit dem Training an. Natürlich könnt ihr dieses überspringen, was aber negative Auswirkungen gegenüber den Teammitgliedern haben kann. Auch das Qualifying lässt sich problemlos umgehen, doch wir empfehlen dies zu lassen. Denn, wir wagen zu behaupten, dass die Qualifikation dieses Mal nicht langweilig, sondern richtig actiongeladen ist. In 20 Minuten gilt es durch gute Rundenzeiten eine möglichst gute Startreihe zu erreichen, optimal ist natürlich die Pole-Position. Merkt ihr mitten im eifrigen Gefecht, dass ihr viel zu langsam seid, könnt ihr problemlos unangemeldet an die Box fahren um das Auto schneller zu machen. Dies beispielsweise durch neue Reifen, denn speziell die Weichen verlieren mit jeder gefahrenen Runde an Grip und sollten spätestens nach sechs Runden ausgewechselt werden.

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