Pokémon HeartGold & SoulSilver

Und jährlich grüsst das Pokémon!

Test Alain Jollat getestet auf

Das Auge (und Ohr) des Jägers
Grafisch halten sich die beiden Versionen an die letzten Editionen. Dies liegt an der gleichen Engine, die sich die Spiele teilen. Für manche kann dies etwas enttäuschend sein, denn es gibt noch einiges an Platz nach oben.
Dies merkt man insbesondere bei den Kämpfen. Seit den "Pokémon"-Versionen für den GameBoy Advance scheint sich hier nicht mehr wirklich viel getan zu haben, einzig die Animationen der Pokémon zu Beginn des Kampfs sind neu. Und vielleicht der eine oder andere Kampfeffekt. Die Stimmen der kleinen Kontrahenten wurden jedoch leider nicht aufgepeppt. Diese scheinen irgendwo zwischen 8- und 16-Bit hängengeblieben zu sein, und fallen im Gegensatz zu der grösstenteils neu aufgenommenen Musikkulisse besonders negativ auf.
Ein grafisches Update wurde übrigens dem Inventarsystem spendiert. Es wirkt sehr übersichtlich und man findet sich sogar noch einen Ticken besser zurecht als in den Vorgängerversionen.

Der eigene Pokéball
Ein nettes Extra ist der erstmals beigefügte Pokéwalker. Dabei handelt es sich um ein Tamagotchi-ähnliches Gerätchen in der bekannten rot-weissen Farbgebung eines Pokéballs. Man kann eines seiner Pokémon aus der Sammelbox via Infratorschnittstelle vom DS auf den Walker laden, und dann mit sich herumtragen.
Der eingebaute Schrittzähler versorgt das Pokémon beim Gehen mit Watt. Ist das Tierchen mit genügend Energie aufgeladen kann es sich auf die Suche nach wilden Pokémon und Items machen. Der Kampf und die Suche sind in Form von zwei kleinen Minispielen umgesetzt. Gewinnt das eigene Pokémon den Kampf oder wird bei der Item-Suche fündig, dürfen die gefangenen Pokémon und gefundenen Items zurück auf das DS-Spiel geladen werden. Die Bedienung mit den drei Knöpfen ist dabei sehr einfach ausgefallen, die Auflösung des monochromen Displays ist sehr hoch und die Pokémon gut zu erkennen.
Wird das Pokémon zurück auf die DS-Karte geladen, steigt es ein Level auf und steht wieder in der Sammelbox zur Verfügung. Auf dem DS wird dann ein kleines Tagebuch angezeigt, wo das Pokémon erzählt, was es während seiner Zeit im Pokéwalker alles erlebt hat.

Tauschen weltweit
Da in der goldenen und silbernen Version nicht dieselben Pokémon enthalten sind (sondern nur eine gewisse Anzahl an Monstern übereinstimmt), muss gegen Freunde gekämpft und mit ihnen getauscht werden. Obwohl dies mit Schul- und Arbeitskollegen den meisten Spass macht, kann man auch auf Pokémon-Trainer in der ganzen Welt ausweichen. Nintendo Wi-Fi sei Dank!

Der Neue und der Freak
Bietet die Neuauflage für Poké-Kenner genug Neues? Oder kann man sich das Geld sparen? Und hat man auch als Poké-Neuling einen guten Zugang zu dem Spiel? Der Freak freut sich über eine gelungene Umsetzung einer der besten "Pokémon"-Editionen. Mit den beiden Welten „Jotho“ und „Kanto“ liegen locker 30 bis 40 Stunden Poké-Spass vor ihm und er merkt, dass einiges an Feintuning betrieben wurde. Im Vergleich zu den vorherigen "Pokémon"-Spielen für den DS wurde die Menüstruktur nochmals verbessert und lässt sich dank des Touch Screens wesentlich besser bedienen als zuvor. Der Pokéwalker ist für den Freak ein nettes Gimmick, kann ihn aber auf Dauer nicht im selben Masse begeistern, wie es die Neuauflage selbst tut. Auch Skeptiker-Freaks sollten einen Blick auf die Neuauflage werfen und sie anspielen.
Der Neuling freut sich über das suchterzeugende Spielkonzept und jagt und sammelt schon nach wenigen Minuten vergiftet den knuffigen Pokémon nach. Auch nach über zehn Jahren hat die Faszinationskraft der Pokémon nicht an Reiz eingebüsst. Grafisch und auch vom Spielaufbau her ist die goldene und silberne Version sehr zugänglich und führt Neulinge mit angenehmer Lernkurve in die Kampfregeln der "Pokémon" heran.

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