Für immer Shrek

Gar nicht so shreklich?

Test Nico Schluchter getestet auf PlayStation 3

Videospiele zu Kinofilmen landen meistens in einem Wertungsbereich zwischen 50 bis 60 Prozent. Nur sehr wenige Lizenztitel stechen aus der Masse heraus, wie etwa "Batman: Arkham Asylum". Auch "Für immer Shrek" hebt sich vom Einheitsbrei ab, schafft es aber aufgrund einiger Mängel nicht auf einen grünen Zweig.

Der Oger und der Vertrag

Im Grossen und Ganzen hält sich die Story von "Für immer Shrek" an diejenige aus dem gleichnamigen Kinofilm. Dem Oger stinkt sein Leben als König gewaltig. Sogar so sehr, dass er einen fragwürdigen Vertrag mit dem Bösewicht Rumpelstilzchen unterschreibt, dass ihm sein normales Leben als Oger in Weit Weit Weg wiedergeben soll. Wie es sich für Shrek gehört, läuft in der Ausführung nicht immer alles wie geplant. Es geht sogar so schief, dass Shrek in eine düstere Parallelwelt befördert wird, die Rumpelstilzchen regiert.

Der Oger und seine Freunde

Auf der Jagd nach dem bösen Rumpelstilzchen helfen dem Oger seine Frau Fiona, Esel und der gestiefelte Kater. Mit jeweils einem der vier wagemutigen Helden schlendert der Spieler durch lineare, aber verzweigte Areale. Per Knopfdruck kann man zwischen den einzelnen Charakteren wechseln. Schade nur, dass immer bloss ein Charakter auf dem Bildschirm erscheint, weil in den Zwischensequenzen dann urplötzlich alle da sind. Dieser Fehler kostet das Spiel etwas Atmosphäre.

Dieses Problem werdet ihr im Kooperationsmodus los. Mitspieler können sich jederzeit ins Spiel einklinken und die Rolle eines Charakteren übernehmen. Dabei ist es wichtig, dass immer alle wachsam sind. So brauchen die zu lösenden Rätsel jeweils die speziellen Fähigkeiten mehrere Charaktere. Die raffinierte Fiona sprengt ein Ölfass (welches den Weg versperrt), während Shrek eine Holzkiste durch den nun offenen Weg schiebt und diese als improvisierte Brücke ins Wasser versenkt. Ältere Spielerinnen und Spieler werden sich von den Rätsel kaum gefordert fühlen. Nur Sechsjährige dürften bei einigen Kopfnüssen durchaus den Einsatz von Hilfen in Betracht ziehen. An einigen "Rätselstationen" geben euch Maulwürfe entgeltlich bis zu drei Tipps. Nach Einsatz der letzten Münze sollte das Rätsel für keinen mehr ein Problem darstellen, da ihr damit meist die Arbeitsanweisung erhaltet.

Das Gameplay wird ergänzt durch Massenkämpfe. Hin und wieder landet ihr in einem eingezäunten Areal, in welchem es eine bestimmte Anzahl an Rittern zu verkloppen gilt. Wie jede Aktion im Spiel, führt ihr auch Kampfattacken durch Knopfdrücken aus. Mit der Vierecktaste lässt Shrek beispielsweise die Fäuste sprechen, während er mit der Kreistaste seine Gegner durch einen Schrei einschüchtert und damit quasi für kurze Zeit handlungsunfähig macht. Die Steuerung geht gut von der Hand, alle Aktionen lassen sich erfreulich genau ausführen. Ein für mich grosser Wermutstropfen ist der Wegfall jeglicher Art von Springen. Zu oft habe ich mir gewünscht, einen Charakter auch nur ansatzweise springen zu sehen. Für ein Abenteuerspiel, dass sich an Kinder richtet, sollten Sprungaktionen einfach dabei sein.

Der Oger und der Vogel

Wahrscheinlich würde man die Sprungaktionen aufgrund der Perspektive gar nicht genügend gut als solche erkennen. Denn während dem Spiel steuert ihr den Protagonisten ausschliesslich aus der Vorstufe zur Vogelperspektive. Dies bringt dem Vorteil mit sich, dass man jeweils ein grosses Blickfeld hat, wirkt aber doch eher ungewohnt, da man diese nur aus ganz ganz wenigen Spielen kennt.

Schade, kann Shrek in Punkto Lizenzen nicht punkten. Zwar sind einige Musiktracks aus dem Kinofilm dabei, aber leider nicht die Originalsynchronsprecher. Zum Glück machen aber die Synchronsprecher aus dem Videospiel ihre Sache ordentlich. In sehr vielen Lizenzspielen leidet das Game jeweils an der Technik. Bei "Für immer Shrek" trifft dies nicht zu. Die Areale bieten viel Abwechslung, sind kindgerecht designt und auch die Charaktere wurden originalgetreu implementiert. Schade nur, dass es diesen etwas an Gesichtsausdrücken mangelt.

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