Pro Evolution Soccer 2011

„Toooooooooooooooor!“

Test Guest getestet auf Xbox 360

Online-Modi

Bei den Online-Möglichkeiten hat sich nicht viel geändert. Aber eine starke Neuerung gibt es: die Meisterliga online. Diese funktioniert im Prinzip wie die Meisterliga offline, nur dass die Ranglisten um einiges grösser sind und dass der Transfermarkt anders funktioniert. Denn, so ist die Mentalität von Online-Zockern, alle wollen die besten Spieler. Zum Beispiel Messi. Je mehr Leute sich aber Messi kaufen, desto teurer wird der auch. Gibt es also 100 Leute, die sich bereits Messi in den Warenkorb geholt haben, wird sich die nächste Messi-Einkaufswelle wohl nur auf wenige Leute beschränk. Je begehrter, desto teurer, so einfach funktioniert das.
Entscheidet man sich für normale „schnelle Spiele“ im Ranglistenmodus, so wird man einem ganz bestimmten Phänomen begegnen. Etwa 85% der Spielerschaft gehen mit Real Madrid, dem FC Barcelona oder Spanien aufs Feld. Andere Teams sieht man höchst selten. Die „Ich will gewinnen!“-Mentalität ist in diesem Jahr erschreckend hoch. Die meisten dieser Gegner haben auch immer dasselbe Rezept wie schon vor einem Jahr. Schnelle Aussenspieler, die sich durchdribbeln und unaufhaltbar sind. Vornehmlich Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Zum Glück funktioniert das nicht mehr so gut wie bei „PES 2010“, sodass sich solche Brechstangen-Stürmer mehr überlegen müssen.
Dies führt unweigerlich zu extrem spannenden Spielen. Stimmt die Kommunikation zwischen den Spielern (wieder optional via Headset oder Chat) und beide spielen fair und nicht überheblich, macht das ganze unheimlich viel Spass. Da spielt sich der Gegner manchmal wunderbar durch die eigenen Reihen, dribbelt den Torwart aus und trifft danach nur die Latte! Das ist Fussball! Fussball besteht, und das macht „PES“ immer wieder klar, nicht nur aus zauberhaften Ballstafetten, sondern eben auch aus vielen, vielen Fehlern. Das macht den Reiz der Online-Modi aus, auch wenn das Spielniveau manchmal extrem hoch ist. Durchschnittlich kann man davon ausgehen, dass die Online-Gegner eher stärker als beim Schwierigkeitsgrad „Top Spieler“ sind. Schwache Gegner gibt es nur höchst selten.

Zum Zeitpunkt des Testens haben die Serververbindungen aber noch nicht optimal funktioniert. Mehr als einen von drei Strichen haben wir nicht erreicht. Dies führt immer wieder zu Rucklern, die in gewissen Spielen exzessiv vorgekommen sind. Das hat den Spielspass manchmal enorm getrübt. Es gibt aber auch durchaus Matches, wo man überhaupt nicht darunter leidet. Aber da muss noch etwas gewerkelt werden.

Präsentation?

„PES“ war noch nie für seine besonders starke Präsentation bekannt. Auch in diesem Jahr bleiben die Fangesänge eher im Hintergrund, wiederholen sich schnell und sind nicht besonders kreativ. Auch auf den Rängen sieht man wenig Inspiration, wenige Farben. Da wäre wieder mehr drin gewesen.
Dafür sehen die Spielermodelle wieder erstklassig, besonders in den Gesichtern schon fast fotorealistisch aus. Auch zahlreiche neue Animationen erfreuen das Zockerauge. Besonders in den Wiederholungen mit verwackelter Kamera sieht das Spielgeschehen wie am Fernseher aus. Starke Sache.

Wie sieht’s mit Lizenzen aus?

Wie schon in der letztjährigen Ausgabe gibt es die „Champions League“-Lizenz sowie die bereits lizenzierten Liga. Dazu gibt es noch eine Fake-Bundesliga, die von Editoren im Handumdrehen zur richtigen Bundesliga umfunktioniert werden kann.
Wer Fussballspiele wegen der Lizenzen mag, muss einmal mehr auf „FIFA“ ausweichen, aber das war schon im Vornherein klar.

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