inFamous 2

Das erste Date mit Kuo, der erste Anschlag, der erste Stromschlag

Vorschau Benjamin Kratsch

Open-World-Grillen

"Infamous“ war ein ungeschliffener Diamant. Ein absoluter Überraschungsknüller, der extrem stark anfing, seinen Spielspass aber nach einigen Stunden in Monotonie erstickte. Die immer gleichen Aufgabentypen verwehrten dem innovativen Gameplay den Sprung in höhere Wertungsregionen. Das wird mit "Infamous 2“ definitiv anders. Nachdem Cole in  Empire City eine vernichtende Niederlage gegen seinen Erzfeind "The Biest“ einstecken muss, wird er von Kumpel Zeke Dunbar halbtot gefunden und auf die andere Seite der USA, in die ebenfalls fiktive Stadt New Marais gebracht. Eine City, die den Lifestyle von New Orleans versprüht. Jazz-Klänge durchdringen die Nächte, french quarter und Hippie-Viertel wechseln sich ab. Es ist ein bunter Mix aus verschiedensten Kulturen, ein Melting-Pot, sowie New Orleans leibt und lebt. Toll wie viel Liebe zum Detail die Entwickler hier beweisen. Mit diesen kleinen schummrigen Bars, der auffälligen Neonreklame im Rotlichtviertel oder den Elendsvierteln. Von der Partymeile zum Zentrum der Depression und zwischendurch gibt’s immer wieder nette Gags aus dem Sony-Universum zu bestaunen. "Uncharted Love“ steht in grossen Neonlettern an einem Kino. Nathan und Elena freuen sich schon auf ein heisses Date in "Uncharted 3“. New Marais ist sehr offen ausgelegt, der perfekte Spielplatz für Coles Parcour-Einlagen. Wer beispielsweise keine Lust auf die Granatennummer hat, nimmt die Beine in die Hand, rennt was das Zeug hält und den Behemoth in eine enge Gasse locken. Dort kann er sich kaum bewegen und wird ruck zuck mit Granaten zugepflastert. Aber aufgepasst. Der Kerl hat noch ein Ass im Ärmel respektive Leibwächter im Verdauungstrakt. Wenn er lustig ist, erbricht er einfach ein paar Monster, die nach Kratos mit Scherenhänden aussehen. Wieder so ein Gag aus dem Sony-Universe.

Screenshot


Feurige Nix, eiskalte Kuo

Neben solch mutiertem Gesocks warten allerlei verrückte Gangs, die allesamt Spezialfähigkeiten haben. Da gibt es die "Ice Guys“, deren Crusher Cole in einem Lagerhaus eine Falle stellen. Einfach cool welch aberwitzige Gameplay-Ideen sich hier verbergen. Die Crusher können den Boden gefrieren, basteln sich so kurzerhand eine Rutschbahn, sliden los und wollen unserem Elektromann quasi im Vorbeifahren Eiskugeln injizieren. Packt Cole seine Blitze aus, schockfrosten sich die Kerle blitzschnell ein Schutzschild. Besser hat es da, wer auf die guten alten Feuerbälle zurückgreifen kann.

Die bekommt allerdings nur, wer sich für die stets flirtwillige, aber böse Nix entscheidet. Hier gibt es keine guter-Held, böser-Held-Dialogtiraden, stattdessen werben zwei Frauen um den Superhelden: Die hübsche Japanerin Kuo, die früher fürs FBI gearbeitet hat und New Marais vor dem Untergang bewahren will. Und die verrückte Nix, die mit ihrem Knochen-Accessoires und wilden Tattoos an eine Schamanin erinnert. Ihre Ziele will Sucker Punch noch nicht verraten. Die Idee dahinter? Je nachdem wie aggressiv Cole vorgeht, arbeitet er eher für Kuo oder Nix. Wer also ständig Zivilisten grillt oder Fahrzeuge mit Insassen durch die Gegend wirft, lädt seinen Spielverlauf mit bösem Karma auf. Nix belohnt ihn dafür mit der Macht des Feuers, gibt ihm Zugriff auf Splittergranaten, die grösstmöglichen Schaden verursachen und beim Aufprall so heftig detonieren, das sie ganze Balkone mit Scharfschützen einreissen. **
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