DJ Hero 2

Rhythmus im Blut

Test Alain Jollat getestet auf Xbox 360

Letztes Jahr führten uns „DJ Hero“ an die Turntables und liess uns scratchen, mixen und tappen, was der Turntable-Controller hergab. Mittlerweile ist der Nachfolger in den Läden und hat sich den Kritiken über den ersten Titel angenommen. Wie viel Neues es gibt und ob die Verbesserungen nicht eher Verschlimmbesserungen sind, klären wir in unserem Test.

Das erste, was mir beim Spielen von „DJ Hero 2“ klar wurde: Endlich hat man dem Spiel seinen eigenen Stil verpasst. Und dieser Stil ist sehr erwachsen, sehr modern. Und er hebt sich positiv von den eher überzogenen comichaften Stilen der früheren Guitar-Hero-Titeln ab. Es ist nun nicht einfach mehr ein Hero-Spinoff, sondern etwas Eigenes.

Spieltechnisch geht es natürlich noch immer darum, die richtigen Aktionen zur richtigen Zeit durchzuführen, wie es Usus ist bei den heutigen Musikspielen. Es müssen Buttons gedrückt (und neu auch gehalten) werden, man muss scratchen und – ganz DJ-like – den Fader bewegen, damit die beiden Tracks richtig ineinander übergehen. Der Turntable-Controller ist übrigens noch immer derselbe wie im Vorjahr, da hat sich nichts geändert.

Neu hinzugekommen sind jedoch zwei neue Freestyle-Sektionen: Zum einen ist dies der Freestyle-Fader-Bereich, wo man selbst ganz nach Belieben die beiden Titel ineinander mischen kann. Man kann sich seinem kreativen Musikgefühl hingeben. Dummerweise tönt dies nicht immer ganz gut, vor allem, wenn man selbst nicht zur DJ-Elite zählt. Um das wechseln zwischen Gesangsteilen oder treibenden Bässen zu erleichtern, zeigen feine Linien an, wo ein guter Zeitpunkt zum Verschieben des Faders ist. Natürlich kann man sich über diese Vorschläge hinwegsetzen, aber für den Anfang tut man gut daran, dich an den Hilfslinien zu orientieren. Zum anderen sind Freestyle-Scratch-Bereiche hinzugekommen. Im Gegensatz zu den vorgegebenen Scratchen reagieren die Freestyle-Bereiche auf die Bewegungen des Turntables. So kann man durch schnelle und langsamere Bewegungen den Scratch nach Belieben verändern. Und wie beim Freestyle-Fader-Bereich kann das Ganze auch tierisch in die Hose gehen. Wenn man es aber mal trifft, dann ist die Freude über den selbst erstellten Sound umso grösser.

Da wir ja schon bei der Musik sind: Die Tracks waren schon beim ersten Teil ein Ohrenschmaus, dieses Mal hat man noch einen draufgelegt. Viele der Songs lassen einen schon ungemixt in Partystimmung schweben, gemixt mit anderen Titeln tönt das Resultat noch besser. Klasse, was die Entwickler da produziert haben. Anscheinend wurden die richtigen kreativen Köpfe in die Entwicklung mit einbezogen. Wenn auch im Vergleich zu vorher der Fokus mehr in den Bereich der elektronischen Musik verschoben wurde. Dass die Qualität hoch ist, beweist sicherlich nicht zuletzt die (erneute) Teilnahme von Musikgrössen wie David Guetta, Tiësto, Deadmau5, DJ Shadow, DJ Qbert und einigen mehr.

Für Einzelspieler wurde der neue Empire-Modus kreiert. Prinzipiell geht es darum, durch gutes Spielen Sterne zu erhalten, um damit neue Locations, DJs und neuen Klamotten, Turntables/Decks oder Kopfhörer freizuschalten. Neu zum Einzelspielermodus des Vorgängers sind die DJ-Battles hinzugekommen und bieten durch den direkten (virtuellen) Kampf gegen die bestbekannten Mixer der Welt ein zusätzliches Spannungsmoment. Dazugekommen sind auch Megamixes, eine Ansammlung mehrerer Tracks, welche fugenlos ineinander übergehen und so das Feeling eines richtigen DJ-Sets aufkommen lassen. Richtig grosses Kino!

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