H.A.W.X 2

Viel Luft nach oben

Test Nico Schluchter getestet auf Xbox 360

Wieder einmal erscheint ein Werk von Tom Clancy als Videospiel. Dieses Mal ist es der zweite Teil der Flugsimulation "H.A.W.X". Und wieder heisst es: Krieg. Ob das Spiel wiederum auch ordentlich abschneidet, lest ihr - Achtung - wiederum in unserem Testbericht.

Luftkrieg ohne Limit

Vorweg muss ich sagen: Genau begriffen habe ich auch nach Abschluss der Kampagne nicht, um was es eigentlich geht. Storytelling scheint wohl keine Stärke von Ubisoft zu sein. Schade, denn vielleicht hätte mich eine begeisternde Story mehr vom Spiel überzeugen können. Alles, was mir mehr oder weniger verständlich übermittelt wurde, ist, dass Krieg herrscht und wir Frieden schlichten sollen. Warum wir dieser Forderung mit Gewalt entgegnen müssen, offen. Im Spiel übernehmt ihr die Rollen von drei Piloten aus den drei Nationen Russland, England und den Vereinigten Staaten. Leider wirken diese während des Spieles austauschbar, da man fast gar nichts über die Person erfährt. Hier gilt: eine persönliche Bindung an den Charakter hätte sicherlich Wunder bewirkt.

Jeweils abwechselnd werden die drei Piloten in etwas mehr als 20 Missionen geschickt. Während sich der russische und der englische Pilot um Dogfights kümmern, soll durch den Ami zusätzlich Abwechslung entstehen. Denn dieser wird in den Aufklärungsmissionen eingesetzt. Durch ein Nachsichtgerät observiert ihr so beispielsweise feindliche Lager oder beschützt die eigenen Reihen vor feindlichen Gegnern.

Hauptbestandteil bleiben dann doch die Dogfights. In diesen Auftragen helft ihr dabei eurer Luftwaffe die feindlichen Jets zu zerstören. Per Knopfdruck lasst ihr Raketen los oder ballert durch das Maschinengewehr was das Zeug hält. Feindlichen Raketen weicht ihr entweder durch geschickte Manöver aus oder irritiert sie durch Leuchtraketen. Aufgelockert werden diese Missionen durch vereinzelte Tank-, Lande,- oder Startmanöver. Bei Ersteren müsst ihr entweder durch viel Gefühl die Maschine zum Ziel führen, oder lasst euch helfen. Entscheidet ihr euch für die Hilfe, fahrt ihr Slalom durch eingeblendete Tore und so fällt euch dann auch das tanken bzw. landen leichter. Ohne Hilfe kommt das Abheben des Flugzeuges aus. Sobald ihr die vorgegebene Geschwindigkeit erreicht habt, zieht ihr den Joystick mit viel Gefühl nach oben und hebt ab. Das ist schon ein schönes Gefühl... Leider kann man dies nicht komplett von der Steuerung behaupten. Gerade die Tankmanöver, bei denen Präzision gefragt ist, leiden unter der arcade-lastigen und stellenweise zu ungenauen Steuerung und enden in Fummelarbeit. Wenn aber wieder weniger Präzision gefragt ist, reicht die Bedienung allemal und dann sollte auch die Steuerung kein Problem sein.

Ein Problem beim Testen war bei mir meine eigene Unaufmerksamkeit. Denn aufmerksam solltet ihr durchaus sein, wenn ihr nicht gleich abgeschossen werden wollt. Dafür könnte nämlich die fordernde und faire KI zu Genüge sorgen. Und glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung.

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Fragwürdigkeit im Missionsdesign**

Auch wenn die Missionen durchaus fordern und gut unterhalten, hinterlassen sie doch einen etwas bitteren Beigeschmack. Fast immer wirken die Aufträge zu lang, da sie unnötig gestreckt werden. Wenn ihr beispielsweise eure Ölstation verteidigt habt, entdeckt der Kommandant wieder und wieder feindliche Truppen. Wir hätten uns lieber mehr glaubwürdige Aufträge gewünscht.
Durchaus prall gefüllt ist das Arsenal an Kampffliegern. Über 35 echte Jets und Prototypen lassen das Zockerherz höher schlagen.

Abseits der Story

Besser als die rund neun Stunden kurze Kampagne weiss der Multiplayer zu gefallen. Egal ob ihr offline oder online mit oder gegen Mitspieler fliegt, im Team macht auch dieses Spiel mehr Spass. Am besten gefiel mir, der Kooperationsmodus in dem ihr mit bis zu drei Kollegen antretet. Singleplayer erfreuen sich abseits der Story über das freie Spiel. Hier düst ihr über die Gegend (soll laut Packung die gleiche sein wie in Tom Clancys Ghost Recon Future Soldier) ohne Geballer und geniesst die Optik.

Der Schein trügt..

Denn diese kann sich wirklich sehen lassen. Durch die Geo-Eye Funktion wurden echte Satellitenbilder ins Spiel programmiert, welche sich wirklich sehen lassen können. Fliegt man aber näher an die Gegend heran, zeigen sich die matschigen Texturen immer mehr. Unbrauchbar bleiben die Zwischensequenzen, die kaum Atmosphäre verbreiten können.

Immerhin ist die Sprachausgabe auf passablem Niveau gehalten. Zwar sprechen die Synchronsprecher grösstenteils asynchron zu den Lippenbewegungen, aber sonst machen sie ihren Job nicht schlecht. Schlecht ist hingegen, der zu aufgesetzt wirkende Soundtrack.

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