Fighters Uncaged

Noch so'n Spruch - Schädelbruch

Test Alain Jollat getestet auf Xbox 360

Mutig, unerschrocken, knallhart, absolut schmerzbefreit und ein Haudegen ohne Furcht und mit vielleicht etwas Tadel. Wer das schon immer mal sein wollte, aber sich dann doch irgendwie vor üblen Kopfschmerzen, blauen Flecken, Prellungen, Brüchen und Blut im Urin fürchtet, für den hat Ubisoft die Lösung: "Fighters Uncaged" bringt euch dank Kinect-Unterstützung den Thrill Schweiss treibender Strassenkämpfe frei Haus.

Mit „Fighters Uncaged“ halten wir einen waschechten Core-Titel in den Händen. Also keinerlei Casual-Gehampel, zuckersüsse Konfetti-Grafik und krisenfreie internationale Beziehungen. Hier geht es um ein illegales Kampfturnier und Simon, unser sympathischer Charakter, der so ganz und gar nicht in den Rest des Klischee behafteten Teilnehmerfeld passen will, will diesen Anlass als Sieger verlassen, um seinen Vater aus dem üblen Sumpf zwielichtiger Machenschaften und dementsprechend hoher Schulden zu ziehen. So steht es zumindest in der Anleitung, im Spiel selbst hat man sich nicht die Mühe gemacht, dieses Sozialdrama eingehend zu beleuchten. Zugegeben, Beat’em-Up-Games waren noch nie Quelle ausgereifter Hintergrundgeschichten, auch wenn sich die Spitze der Genrevertreter mittlerweile ihre Kloppereien mit sehr ausführlichen und stellenweise äusserst abstrusen Storys umgarnen.

Zu Beginn steht das für meinen Geschmack etwas arg lang geratene Tutorial. Mit einem Sparingpartner werden grundlegende Punches, Kicks und Ausweichmanöver oder Deckungen geübt. Man kann dann fortgeschrittenere Moves lernen, die einem mitunter ziemlich ausser Atem bringen, insbesondere dann, wenn die Hocke ins Spiel kommt. Übungen für die Experten-Bewegungen gibt’s zu guter Letzt dann auch. Dort beschäftigt man sich zum grossen Teil mit Hocke/Schlag- und Hocke/Tritt-Kombinationen. Vor dem ersten "richtigen" Kampf muss das Tutorial mit den grundlegenden Moves durchgespielt werden, die anderen können via Hauptmenü gestartet werden.

Hat man sich durch den Tutorial-Zwangsteil geboxt, gekickt und geduckt, stehen einem eine auserlesene Handvoll Gegner zur Auswahl. Anscheinend sind wir bei dem Turnier der einzige Vertreter mit etwas höheren Motiven, denn der Rest der Bande will nur am Turnier teilnehmen, um mal wieder so richtig jemanden zu verprügeln. Vom übergewichtigen Rocker, über das verkommene Gossenkind, das in seiner Kindheit nie geliebt wurde bis hin zum sadistisch veranlagten Kriminellen, der mehr Jahre im Knast verbracht hat, als Cher Schönheitsoperationen hinter sich hat, ist alles vertreten. Markante Gegner fehlen hier, obwohl man sich durch die optische Charaktergestaltung erfolgreich um Abwechslung bemüht hat.

Kommentare

Fighters Uncaged Artikel