Full Pipe

Schräg, schräger und noch schräger...

Test Guest getestet auf PC

Full Pipe erschien in Russland schon vor einer ganzen Weile. Nämlich 2003. Die Firma Daedalic hat aber irgendwo Wind von diesem Rätsel bekommen und sich das Ganze angeschaut. Anscheinend waren sie begeistert, denn die Adventure-Experten haben eine Wiederveröffentlichung in die Wege geleitet. Was euch bei diesem Spiel erwartet, lest ihr im Test.

Dude schnarcht friedlich in seinem Bettchen. Dude ist eine Art Kopffüssler. Und er verliert seinen Pantoffel, findet heraus, dass unter seinem Fussboden eine Röhre in ein ganzes System führt.  Soviel zur Story. Ja, echt. Das war’s. Mehr wird’s auch nicht geben, denn die Wesen im Röhrensystem sprechen ein seltsames, unverständliches Kauderwelsch. Diese Laute passen aber ebenfalls zu der absurden Erscheinung, die sie abgeben. Denn die Wesen in „Full Pipe“ sind nicht kategorisierbar, es sind skurille Comic-Figuren, die man sich auf diese Weise kaum vorstellen kann. Und noch seltsamer sind ihre Fähigkeiten. So gibt es ein Wesen, dass am Bauch eine Schublade besitzt, die alles schluckt, was dort reinpasst. Im Austausch dafür gibt es eine runde Kugel, mit der man ein anderes Wesen füttern kann, welches euch zum Dank eine Münze schenkt, womit ihr dann eine Maschine zur Lösung eines Rätsels in Gang bringt. Klingt absurd? Ist es auch.
Und da liegt auch das grösste Problem dieses wirklich kreativen Spiels. Die Rätsel sind zwar knackbar, aber einfach viel zu weit hergeholt. Die meisten Dinge, wie das Obengenannte, erfährt man durch pures Ausprobieren. Selbst sonstige Frei- und Querdenker dürften Mühe damit haben, einfach so aus purer Logik auf eine Lösung zu kommen.

Wie spielt sich“Full Pipe“? Ganz einfach. Ein simples, typisches Point & Click-Spiel wartet auf euch, wobei sich die Interaktionen meist auf ein Kombinieren von Gegenständen mit anderen Charakteren beschränken. Zwischendurch gibt es zwar Geschicklichkeitsaufgaben aber solche und ähnliche Aufgaben halten sich in Grenzen. Das macht das Spiel aber nicht fad, es passt. Durch die fehlenden Dialoge, die schräge Musik zwischen Gipsy, Free Jazz und sonstigem avangardistischen Gedudel, die abstruse Comic-Grafik und das niedrige Interaktionslevel ergibt sich eine eigenartige Atmosphäre der Fremdheit und Verlorenheit. Und davon lebt „Full Pipe“.Das mag manchem gefallen, manchen nicht. Und das zu Recht.

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