Your Shape - Fitness Evolved

Schwitzen und Spass haben

Test Alain Jollat getestet auf Xbox 360

Etwas Bewegung an der frischen Luft tut bekanntlich gut. Nur leider ist es damit für einen Grossteil der Menschen in unserem Land nicht getan. Etwa ein Viertel der Bevölkerung der Schweiz hat mehr Gewicht auf den Rippen als ihnen guttun würde. Fitnessspiele sind für viele daher ein kostengünstiger Einstieg in ein besseres Leben dank eines sportlichen Körpers und einer damit einhergehenden Steigerung des Selbstbewusstseins. Für wen sich „Your Shape“ eignet, hab ich mit mal genauer angesehen.

Ja, auch ich gehöre zu dem Viertel, das sich Gedanken über etwas mehr Bewegung machen muss. Vielleicht wurde ich deshalb von unserem Projektleiter dazu verdonnert, diesen Test zu schreiben. Ob er sich allerdings wirklich um meine Gesundheit sorgt, oder ob er einfach die Spiele nicht selbst testen wollte, lasse ich offen. Gelohnt hat es sich für mich jedenfalls.

Bevor ich aber zum eigentlichen Test übergehe, sei das Folgende gesagt: Es ist nicht immer gerade einfach, Fitnessspiele zu bewerten, da ich selbst keinerlei Ausbildung in Sachen Fitnessinstruktion, Sportwissenschaften oder Ernährungsberatung besitze. Ich übernehme also diesbezüglich die Rolle eines Laientesters ein, der etwas für seinen Körper tun will. Für Test erhalten wir in aller Regel fünf Tage Zeit. Meistens reicht dies aus, um ein Spiel soweit zu spielen, um sich einen Eindruck über die Qualität, das Handling und die Story zu machen und eine fundierte Aussage über das Spiel zu machen. Falls man es nicht ohnehin schon (mehrmals) durchgezockt hat.

Aber seien wir ehrlich zu uns selbst: Fitness ist keine Sache, die mit 10 Minuten am Tag erledigt ist. Wer zu dick ist, der muss vermutlich mehr investieren, um wieder in Form zu kommen. Es ist eine längerfristige Angelegenheit. Daher kann ich euch nicht sagen, wie gut man mit „Your Shape“ abnehmen kann. Aber ich kann auch sagen, ob das Trainieren Spass macht, ob es abwechslungsreich ist, wie man zum Weitermachen motiviert wird und ob es mehr bietet als reiner Liegestützen- und Bauchmuskel-Drill.
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Aller guten Dinge sind drei**

Gleich nach dem Start von „Your Shape“ werden wir dank der Kinect-Kamera automatisch vermessen. Die Menüpunkte bauen sich dann gut erreichbar um den eigenen Körper herum auf. Und ja, damit meine ich, was ich schreibe: Der eigene Körper wird zur Spielfigur. Kein Avatar, der sich so bewegt wie wir, sondern wir selbst. Man kommt sich manchmal so vor wie Leonardo da Vincis vitruvische Mensch, wenn man seine Arme ausstreckt, um Menüpunkte zu bedienen. Zu Beginn vielleicht etwas ungewohnt, aber sehr eingängig und intuitiv. Man könnte sich schon fast wie in einem Science-Fiction-Film fühlen.

Apropos Science Fiction: Das Design von „Your Shape“ ist äusserst stylish und modern gehalten. Schliche, helle Farben und klare, stilisierte Formen dominieren das Erscheinungsbild. Auf unnötigen Schnickschnack wurde verzichtet. Und das scheint auch eine der Kernaussagen zu sein: Wir konzentrieren uns auf Fitness und lassen uns von sonstigem Firlefanz nicht ablenken. In gleichem Stil sind die Trainingsorte gestaltet. Auf Dauer wirkt dies ausserhalb der Menüs aber eher spartanisch denn modern. Etwas mehr Abwechslung hätte vielleicht gut getan.
Im Spiel haben wir drei Themenbereiche: Das persönliche Workout, Fitnessspiele oder Trainingseinheiten.
Im persönlichen Workout können wir aus verschiedenen vordefinierten Bereichen unser Lieblingsworkout aussuchen. Einige davon benötigen zusätzliches Trainingsgerät, wie zum Beispiel die Hantelworkouts. Die Auswahl ist dabei ansehnlich und jeder sollte dabei seine Bedürfnisse abdecken können, gehe es nun um die Verbesserung der Ausdauer, Muskelaufbau oder Stärkung spezieller Körperpartien. Diese Workouts sind dabei entweder in verschiedene Unterübungen aufgeteilt, die sich fortlaufend wiederholen oder nach einer gewissen Anzahl an Sitzungen beendet sind.
Bei den Trainingseinheiten werden im Moment ein Yoga- und ein Kardio-Boxen-Kurs angeboten. Beide Einheiten sind dabei in mehrere Kurse aufgeteilt, die zuerst freigeschaltet werden. In den ersten Kursen werden die einfacheren Bewegungen vorgestellt. Dann wird das Tempo resp. die Komplexität der Bewegungen gesteigert.

Die Fitnessspiele sind aufgeteilt in vier Mini-Spiele, die mit bis zu vier Spielern gegeneinander gespielt werden können. So kann mit Familie und Freunden um die Wette geboxt, die Hüften gekreist, mit den Füssen getappst oder die Ausdauer der Arme unter Beweis gestellt werden. Jedes Spiel ist in drei Schwierigkeitsstufen verfügbar. Alles in allem aber eher nettes Beiwerk als ernsthaft als Fitnesstraining zu bezeichnen.

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