Der Schattenläufer und die Rätsel des dunklen Turms

Fast unsichtbar!

Test Guest getestet auf Nintendo Wii

Jeder Mensch ist auf ewig mit seinem Schatten vereint, eine Trennung davon unmöglich. Anders in „Der Schattenläufer und die Rätsel des dunklen Turms“. Die skurrile Idee, dass sich der Schatten unabhängig vom eigenen Fleisch und Blut bewegen kann, gibt diesem Jump’n’Run-Abenteuer den ganz besonderen Reiz. Ob man sich in der Schattenwelt auch zurechtfindet?

Ein kleiner Junge steht am Rande eines Turmes, der bis in den Himmel zu reichen scheint. Gerade glücklich sieht der Kleine aber nicht aus. Es herrscht eine mysteriöse Atmosphäre als plötzlich aus dem Nichts eine seltsame Gestalt auftaucht und dem Jungen brutal den Schatten vom Leib trennt. Schlaff fällt der Schatten des Jungen zu Boden. Damit nicht genug, das Ungeheuer hebt ihn auf und wirft ihn über die Kante den Turm hinunter. Stille – das Ende des Jungen scheint gekommen… Doch da fängt das Abenteuer erst an, mühsam rappelt sich der schmächtige Schatten auf und läuft los. Sein Ziel: die Turmspitze und die Wiedervereinigung mit dem Körper des Jungen.

In diesem Jump’n’Run-Erlebnis hüpfst du nicht von Plattform zu Plattform sondern von Schatten zu Schatten derselbigen. Deine Spielfigur, ebenfalls ein Schatten, bewegt sich lautlos im Hintergrund. Dennoch soll der reale Boden im Vordergrund nicht ausser Acht gelassen werden. Brüchige Stellen können nur mit Blick auf den Schatten nicht erkannt werden. Anfangs fühlt sich das auf dem Schatten Spielen ziemlich komisch an, doch schon nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt und das Spiel ist nicht viel anders als andere Spiele aus diesem Genre.

Für Abwechslung sorgen dann die Schattenflure, sie werden durch ein nur im Schatten sichtbares Tor betreten und bieten Extraherausforderungen in Sachen Hindernisse, die es zu überwinden gilt, oder warten mit Dimensionsrätseln auf. Das sieht in etwa so aus, dass du die ganze Welt drehst um die Schatten zu verändern und du dadurch zum Ausgang des Flurs gelangst. Zurück im eigentlichen Level erhältst du für die Lösung des Flurs Punkte. Punkte sind hier wohl das falsche Wort… Dein Schatten wird schwerer und du kippst damit nicht so schnell aus den Latschen wenn du dich zum Beispiel an den Spitzen eines Zauns verletzt (stell dir den Schatten eines Zauns mit Eisenstäben vor und du weisst was ich meine). Verletzungsgefahr droht auch bei Schussanlagen, Rauchgeneratoren oder den Mörderspinnen, die nur darauf warten, bis du ihren Weg kreuzt. Gegen Biester jeglicher Art hast du Gott sei Dank ein Schwert zur Verteidigung. Bis zu drei Hiebe kannst du hintereinander ausführen, dann braucht dein Schatten eine kurze Verschnaufpause. Solltest du doch einmal umkippen, gibt es glücklicherweise genügend Speicherpunkte, an welchen das Spiel jeweils automatisch gespeichert wird.

Auf deinem Weg über die Schatten der Welt sammelst du Erinnerungen ein. Sie haben Tipps zur Bewältigung der Levels und geben gleichzeitig mehr Lebenskraft. Ausserdem müssen sogenannte Monitoraugen gefunden werden, damit du am Ende jedes Levels die Schattenwand durchqueren kannst. Das kann ziemlich nervig sein, wenn du am Ende feststellst, dass du ein Auge übersehen hast. Darum gilt die Devise immer jeden Winkel zu erkunden.

Das Abenteuer spielt sich aber nicht ausschliesslich auf der Schattenebene ab. Mit Hilfe deiner treuen Fee können Objekte im Vordergrund bewegt werden. Richte dazu die Wii-Mote auf den Bildschirm und suche nach Interaktionsmöglichkeiten. Durch die Veränderung des Vordergrundes verändern sich logischerweise auch die Schatten und es öffnet sich ein neuer Weg oder ein unüberwindbares Hindernis ist plötzlich aus dem Weg geschafft. Im späteren Spielverlauf können auch Lampen verschoben und damit der Schattenwurf aller Objekte verändert werden.

Durch die melancholische Musik gemischt mit der grünstichigen Umgebung entsteht eine ganz besondere Atmosphäre. Man könne meinen, man befinde sich in einer von Giftgasen verseuchten Umgebung oder so ähnlich. Die Grafik kann man zwar nicht unbedingt als detailreich bezeichnen aber dafür spielen der reale Vordergrund und die Spielebene - sprich Schatten - perfekt zusammen. Durch weiter entfernte Objekte im Hintergrund springt der Schatten der Spielfigur schon mal ruckartig nach hinten und ist plötzlich viel kleiner als wenn ein Objekt im Hintergrund näher steht. Realität pur, oder eben nicht?

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