Ryse: Son of Rome

Call of Ryse: Titus Edition

Test Benjamin Kratsch getestet auf Xbox One

Anders als im recht dezent und eher wenig brutal inszenierten „Crysis 3“, schont Crytek euch dieses Mal nicht vor wirklich heftigen Bildern. Von jungen Soldaten um die 20, die mit einem Pfeil im Blut triefenden Auge auf euch zuwanken. Oder einem Mann, dem beim Einschlagen eines Katapultgeschosses ein Arm abgerissen wird. Oder in einer Szene gar gefangene römische Soldaten, die ein verrückter britannischer Schamane anzünden will. Doch wie gesagt: Die Grausamkeiten gibt es auf beiden Seiten. Ist York eingenommen, kehrt ihr später zurück und erlebt wie Balatius, der Sohn Neros und Bruder von Commodus alle Überlebenden – Frauen und Männer – hat ans Kreuz nageln lassen. Den meisten Kollegen scheint das in ihren Tests keine Erwähnung wert, doch wir finden es durchaus interessant das Crytek zumindest versucht dieses Klischee vom heldenhaften Soldaten aufzubrechen. Marius erhebt gar sein Schwert gegen den mächtigen Balatius und beginnt damit einen Feldzug gegen die „inneren Feinde Roms“, der durchaus einige nette, wenn auch nur leidlich gut geschriebene Story-Wendungen bereit hält.

Bewegte Historie

Wäre dieses Spiel vielleicht besser mit Kinect? 

„Ryse“ war ursprünglich von Crytek und Microsoft als Franchise geplant. Es sollte „Ryse: Son of Sparta“ geben, ausserdem Ableger rund um das in Videospielen meist verschmähte Reich von Dschingis-Khan. Und es sollte sich komplett mit Kinect spielen lassen. Diese Wurzeln des Spiels sind überall erkennbar und es fragt sich, ob es nicht vielleicht clever gewesen wäre die Kinect-Steuerung zumindest optional anzubieten. Ja, wir wissen, das klingt merkwürdig und bis auf Tanzspiele wie „Just Dance“ gibt’s eigentlich keine Titel, die Kinect vernünftig verwenden. Aber das Kinect 2.0 der Xbox One ist sehr viel feinfühliger, das merkt ihr vor allem wenn ihr Skype nutzt. Die Kamera trackt euch nämlich und bewegt sich mit euch.

Lauft ihr ergo im Raum herum, richtet sie sich immer wieder neu aus. Auch in der mitgelieferten und kostenfrei erhältlichen (müsst sie nur downloaden unter den Apps!) Fitness-App funktioniert Kinect fantastisch und vermutlich hätte „Ryse“ hier sein Potential mehr ausspielen können. Das Schnetzeln und Schlachten macht durchaus Spass, allerdings solltet ihr „Ryse“ nur in kleinen Dosen spielen. Mal eine Stunde oder zwei, dann erst den nächsten Tag wieder beginnen. Ansonsten ist es zu repetitiv, denn Crytek macht den grossen Fehler ein Kampfsystem zu verwenden, das viel zu wenige Ebenen hat und sich zu leicht meistern lässt.

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