Sniper: Ghost Warrior 2

Volltreffer oder ein Schuss in die Binsen?

Test FabeR getestet auf Xbox 360

Lautlose Kills und Stealth-Taktiken statt sinnloser Ballerpassagen? City Interactive will die Fehler des überraschend erfolgreichen ersten Teils behoben haben und verspricht eine völlig neue Sniper-Erfahrung. Kann das polnische Studio Wort halten?

Gelangweilt lungert der Posten vor dem Gebäude herum. Es ist tote Hose, weit und breit keine Feinde in Sicht. Lustlos zieht er noch einmal an der Zigarette, und macht sich dann wieder auf seine Runde. Kaum ist er um die Ecke des Hauses gebogen – und somit aus dem Blickfeld seiner Kollegen – spritzt plötzlich Blut aus seinem Kopf und er geht zu Boden. Willkommen bei „Sniper – Ghost Warrior 2“.

Ihr seid ein austauschbarer Sniper, der eine Biowaffe sicherstellen soll, die der eine Gangster dem anderen verkaufen will… Man merkt recht schnell, dass die Story trotz einer Rückblende im zweiten Akte eigentlich keine grosse Rolle spielt. Mit Storytelling-Problemen haben zwar auch andere Spielserien zu kämpfen (beispielsweise „Medal of Honor“, „CoD“), aber mit „Ghost Warrior 2“ ist wohl ein vorläufiger Tiefpunkt erreicht.

Screenshot

Railshooter statt freie Welt

Auch das Gameplay vermag keine Glanzpunkte zu setzen: Wer wenig Lust auf Tontaubenschiessen mit Pfeilen oder Zielscheiben über dem Kopf der Gegner verspürt, sollte die beiden einfacheren Schwierigkeitsgrade gar nicht erst ausprobieren. Eine typische Mission würde dann nämlich so ablaufen: Schleich dich mit deinem Spotter auf streng linearem Weg zum Punkt XY, während du aus der Ferne nach seinen Anweisungen ein paar im Weg stehende Wachen erschiesst. Diese sind, noch bevor die Spielfigur sie zu sehen vermag, auch auf der Minimap als rote Pfeile erkennbar. Satellitenaufklärung sei Dank.

Sobald man am Ziel angekommen ist, stellt man sein stationäres Scharfschützengewehr auf und knipst einige weitere Männchen aus, sobald die Pfeile über ihren Köpfen zu Zielscheiben werden. Ab und zu gilt es, Lichter oder Motoren zu treffen, um für Ablenkung zu sorgen.

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