Feature: Rückblick 2011 - Teil 1

Rückblick 2011: Januar - März

Artikel Benjamin Kratsch

FEBRUAR

Die grossen Drei: "Bulletstorm", "Killzone 3" und ein Baby namens Dovakhiin

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BULLETSTORM
Eigentlich war es nur eine Welle im riesigen Mainstream-Ozean, der von den „Call of Dutys“ dieser Welt kontrolliert wird. Und doch wurde aus dem Sturm im Wasserglas schnell ein kleiner Spielspass-Orkan, denn auch wenn „Bulletstorm“ einen etwas sehr derben, makaberen Humor hatte, war es doch ziemlich einzigartig. Ich meine Punkte bekommen für besonders fiese Abschusskombinationen oder wenn man einen Gegner in ein Fass schleudert und das dann per Zeitzünder in die Luft jagt – absurd, aber gut. Quasi das „Bayonetta“ der Shooter-Spieler. Hat sich nur leider ähnlich schleppend verkauft, rund eine Million mal bis heute.

Zum Test von "Bulletstorm".

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KILLZONE 3
Du siehst, wie kilometerweit entfernt die Explosion einer Helghast-Fabrik den Himmel erhellt; wie wild umhertanzende Lichtblitze ihn durchzucken und alles zu einem wirren Spiel aus Farben und Formen verschmilzt. Du spürst durch immer wiederkehrende Vibrationen im Boden, wie die Heavy Tanks der Marines ein
Titanmantelgeschoss nach dem anderen gen Feind katapultieren; wie die grosskalibrigen Projektile einschlagen und riesige Krater in den Boden reissen.  Ja, selbst den überall aufsteigenden Rauch meinst du schmecken zu können. Und dann wird dir klar: Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Jetzt musst du kämpfen und dein Team unterstützen, um auch nur den Bruchteil einer Chance zu haben, diesen grau-schwarzen, dem Tod geweihten Ort jemals verlassen zu können. Also rauf auf den Hang und nieder mit der Helghast-Infanterie, die verbissener zurückschlägt als je zuvor: kurze Schusswechsel, schon kauern die Feiglinge wieder hinter irgendeiner Deckung, wechseln die Position, versuchen dich mit Granaten auszuräuchern oder stürmen dir im Nahkampf entgegen. Die KI gewinnt keine Weltmeisterschaftstitel, macht aber einen sehr guten Job. Und du agierst effektiv, zerreisst den Feind mit Handgranaten, ballerst bis die Lunte glüht und wenn gar nichts mehr geht – Kampfmesser ins Auge und der Rotaugenmann geht röchelnd zu Boden. Harter Tobak, der allerdings zu diesem aussichtlosen Szenario passt:
Nach dem Mord an ihrem Diktator Visari starten die Helghast einen nuklearen Gegenangriff, der grosse Teile der auf Helghan gelandeten ISA-Flotte dezimierte und ganze Landstriche für Jahrhunderte unbewohnbar macht. Nun sind die Helghast die Jäger. Und die wenigen verstreuten Marines der ISA die Beute. "Killzone 3“, einer der besten Shooter 2011.

Zum Test von "KIllzone 3".

TEST DRIVE UNLIMITED 2
"Test Drive Unlimited 2“ wollte das "World of Warcraft“ der Rennspieler werden. Mit einer riesigen Welt,  der Möglichkeit eigene Villen zu kaufen, sein Auto zu upgraden und quasi mit verschiedenen Missionen in einen Car-Raid zu starten. Schlug aber ziemlich fehl, was nicht nur an mangelndem Endcontent lag, sondern vor Allem an massiven Absturz-Bugs oder Speicherplätzen, die nur hier und da mal funktionierten. Selbst die Entwickler nannten das ganze per Twitter „casino access“ – es war eben ein Glücksfall überhaupt auf die Server joinen zu können.

Was sonst noch geschah:

Den verrücktesten PR-Stunt dieses Jahr leistete sich ohne Zweifel Bethesda. Deren Vice President of Marketing Pete Hines sagte in einem Interview: "Wer sein Baby Dovakhiin nennt, bekommt alle Bethesda-Games auf Lebenszeit geschenkt“. Und ja, am 11. November war es dann soweit: Das Paar Megan und Eric Kellermayer bekommen einen Sohn und nennen ihn Dovakhiin Tom Kellermayer. Pete Hines bringt die "Skyrim“-Collector’s-Edition persönlich vorbei. Unsere Nerd-Eltern des Jahres 2011.

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Zitat des Monats:
„Wer sein Baby nach unserem Skyrim-Held benennt, bekommt unsere Games auf Lebenszeit – Collector’s Editions inbegriffen“Pete Hines, Vice President of Marketing Bethesda

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