Sleeping Dogs: Definitive Edition - Test

GTA 5 trifft auf Mafia 3 und „Der Pate“ im Lande der Triaden

Test Benjamin Kratsch getestet auf

Echtes Martial Arts: Das beste Kampfsystem im Open-World-Segment

Erst beim Aufwachen erhalten wir wieder die volle Kontrolle, sind benommen, rütteln an den Analogsticks, werfen so den Stuhl um und humpeln benommen durch den düsteren Folterkeller. Klar, solche Szenen gibt’s in vielen Spielen, aber „Sleeping Dogs“ erzählt darüber Teile seiner Geschichte. Wer genau hinschaut, entdeckt beispielsweise den Kopf eines Charakters, den er vorher schon mal kennengelernt hat und der dem Machtkampf um die Herrschaft über die Triaden zum Opfer gefallen ist. Ein Kerl mit einem Fleischermesser drischt auf uns ein, mit dem Stick müssen wir ausweichen, schnappen uns eine Steckerleiste und strangulieren den Schergen. Ansonsten ist das Kampfsystem aber deutlich weniger auf Stealth und mehr harte Martial-Arts-Action ausgelegt: Per X-Taste platziert Wei je nach Situation schnelle Schläge und Tritte, die selbst einen Jackie Chan vor Neid erblassen lassen. Pau! Dem Ersten, der Wei zu nahe kommt, haut er mit dem Handrücken auf die Backe, dass das Blut nur so sprudelt. Es folgt ein hoher Kick, der den Angreifer nach einer 180-Grad-Seitwärtsdrehung mit dem Gesicht voran auf den Boden schleudert.

Ähnlich wie in „Mittelerde: Mordor’s Schatten“ oder auch „Batman: Arkham Knight“ zeigt in Massenkämpfen jeweils ein Dreieckseichen, wann Gefahr droht und die Möglichkeit zum Kontern besteht. Das ist extrem wichtig, denn „Sleeping Dogs“ ist auch in seiner NextGen-Fassung deutlich weniger auf Schusswaffen gepolt als „GTA 5“ und sehr viel mehr auf mitunter richtig knackige Nahkampf-Gefechte mit dynamischen Elementen. So leuchten in der Umgebung immer wieder rot markierte Objekte auf, die sich zum „Interagieren“ anbieten. Schnappen wir uns mit der Kreistaste also einen Gegner, rammen wir ihn auf die Teke einer Disko und lassen ein ganzes Schnaps-Regal auf ihn krachen. Oder reissen die Motorhaube eines Autos auf, rammen seinen Kopf rein und schlagen den Deckel zu. Oder kombinieren das Ganze mit einem Konter: Scherge macht einen Karate-Kick in unsere Richtung, wir packen sein Bein und katapultieren ihn gegen die nächste Mauer. Oder drücken sein Bein in eine Hechselmaschine und …nun, ihr wisst was dann passiert.

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