Gran Turismo 6

Die Weltpremiere: Reale und virtuelle Welt verschwimmen

Vorschau Benjamin Kratsch

„Gran Turismo 6“: Die grosse Enthüllung. Was kann das brandneue Reifensystem? Kann die Physikengine sich gegen Forza Motorsport 5 durchsetzen? Wie edel sieht der Raser aus? Kehren die hässlichen Standard-Autos zurück oder gibt`s endlich schicke Grafik für alle Boliden? Games.ch spricht mit Schöpfer, Polyphony Digital-Boss und Chefdesigner Kazunori Yamauchi, klemmt sich selbst hinters Steuer und sagt euch welches Auto ihr braucht, um selbst ein Teil von „GT6“ zu werden. ?„Gran Turismo 6“ – die Mega-Enthüllung. ?

v. Ryan Southardt / Benjamin K.


Ein Name wie eine Verheissung: Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse. Das klingt nach italienischer Kraft und Zügellosigkeit und französischer Eleganz. Als wir uns zur Weltpremiere von „Gran Turismo 6“ im britischen Silverstone hinter das Lenkrad des Edelflitzers klemmen und richtig Gas geben, zeigt das Baby was in ihm steckt: 1.600 PS, 486 km/Spitze. Es ist mechanische Perfektion, ein echtes Kunstwerk. Genau so will Kazunori Yamauchi Autos sehen. Yamauchi ist besessen von dieser Perfektion: Sein Team vermisst für jedes „Gran Turismo“ jede Rennstrecke neu. Per GPS-Scan überprüft der Meister persönlich, ob sich der Nürburgring auch wirklich wie der Nürburgring anfühlt. Er ist die Strecken alle selbst gefahren, die Telemetrie-Daten wandern direkt ins Spiel. Und warum ist das wichtig? „Erhebungen und Senkungen müssen zu 100 Prozent passen, sonst ist der Regenablauf nicht korrekt“. Das ist Yamauchi, wie er leibt und lebt. „Gran Turismo 5“ verspätete sich unter anderem deshalb, weil Lamborghini sich entschieden hatte dem Gallardo neue Lederbezüge zu spendieren. Yamauchi reagierte sofort, bestellte Muster und liess sein Team die neuen Sitze von Hand komplett neu modellieren. 


Verrückte Ideen sind ihr Geschäft: Fahre einen Toyota, nutze die Telemetrie


Erst am letzten Wochenende hat Kazunori Yamauchi wieder Gas gegeben: 24 Stunden lang, beim 24 Stunden-Rennen vom Nürburgring. Gefahren ist er einen getunten Nissan 370Z, vollgestopft mit Elektronik. Tatsächlich trackt sein Team von Polyphony Digital alle Telemetrie-Daten seines Autos mit einem speziellen System. Es geht um Präzision und um Perfektion: „Wir müssen wissen, wo die richtigen Bremspunkte liegen, wo man beschleunigt, wo richtig durchzieht“, erklärt der Meister. Es gibt wohl wenige Entwickler-Teams, die so besessen an einer 1:1-Umsetzung der Realität arbeiten. Wird ein Kurs geändert oder bekommt er einen neuen Belag, fliegt das Team hin, scannt den gesamten Track und gibt die Daten in den Computer ein. 


Doch was hat das alles mit uns zu tun? Nun, Polyphony Digital und Toyota arbeiten zusammen, um eine Technologie zu entwickeln die es euch ermöglichen soll mit eurem Auto Telemetrie-Daten abzurufen. Das soll folgendermassen funktionieren: Ihr fahrt auf eine Rennstrecke wie den Nürburgring, wo man gegen eine Gebühr auch mit seinem eigenen Auto mal richtig die Sau rauslassen darf. Besitzt ihr dann eines dieser Toyota-Modelle (oder leiht es, geht ja auch), dann wird euer reales Fahrverhalten 1:1 in „Gran Turismo 6“ übertragen. Ihr könnt euch also eure realen Fahrkünste als eine Art Schatten anzeigen lassen und mal schauen, ob ihr im echten oder virtuellen Leben der bessere Rennfahrer seid.

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