Lost Planet 3

Spielspass on the rocks

Test Alain Jollat getestet auf Xbox 360

Bei all dem Shooter-Einerlei und den beiden ganz grossen Marken «Battlefield» und «Call of Duty» ist es nicht leicht, herauszustehen und auf sich aufmerksam zu machen. Capcom versucht es mit dem dritten Teil der «Lost Planet»-Serie nicht mit vermeindlichem Realismus oder überrissener Gewalt, sondern mit einem eigenwilligen Setting und einer mit viel Hingabe erzählten Geschichte. Und trotzdem bleibt das Spielerlebnis eher unterkühlt.

Der verlockende Ruf des Geldes und eine gewisse Verzweiflung lassen einen Mann manchmal seltsame Dinge tun. Dinge, wie sie der bärtige Protagonist Jim Peyton tut. Getrennt von seiner Familie Zuhause auf der Erde betreibt er auf dem mit Permafrost überdeckten Planeten namens E.D.N. III Rohstoffabbau. Nicht nur das eisige Wetter mit seinen launischen und tödlichen Stürmen schlagen auf das Gemüt, sondern auch die heimischen Monster.

Zieh dich warm an

Dass die Story im Prinzip das Beste an diesem Spiel ist, merkt man – glücklicherweise – zu Beginn der Spiels nicht. Als Spieler erleben wir mit, wie sich Jim auf dem fremden Planeten in der harschen, unterkühlten Realität einlebt und damit auch ganz gut zurechtkommt. Er ist der Typ Holzfäller aus den tiefen Wäldern Kanadas. Ans Wetter gewöhnt, harte Schale – aber in seinem Inneren ein Kern so weich wie warme Butter. Er weiss, wie man den Widrigkeiten trotzen kann: Mit einem sturen Schädel - und einer geladenen Waffe und einem lockeren Finger am Abzug. Schon früh fängt es zwischen den Arbeitern an zu menscheln, was dem Spiel sicherlich gut tut.
Nach einer ersten Schiesserei kann Jim dann seinen Riesenroboter in Betrieb nehmen. Da das Spiel im «Lost Planet»-Universum vor den beiden anderen Teilen angesiedelt ist, handelt es sich auch nicht um einen Kampf-, sondern um einen Arbeitsroboter. Er ist nicht mit Waffen ausgestattet, sondern mit einem Bohr- und einem Greifarm. Diese lassen sich allerdings auch zweckentfremden. Denn ein Bohrarm im Magen macht auch das zäheste Monster fertig.

Screenshot

Was aufregend beginnt…

So sind die ersten Spielminuten geprägt durch einen gewissen Abenteuerdrang. Zuerst erkundet man die ganze Basis, spricht mit anderen Angestellten, sammelt Audio- und Textlogs, die der Welt etwas an Glaubwürdigkeit bescheren. Wir geraten das erste Mal in einen üblen Schneesturm, der unseren Mech vereist, wir erkunden die Umgebung, um Thermalstationen zu installieren, retten Eingeschlossene… Die Liste der zu erledigenden Arbeiten fäll scheinbar breitgefächert aus. Aber leider ist es so, dass «Lost Planet 3» sein Pulver zu früh verschiesst.

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