Pro Evolution Soccer 2013

Der grosse Test: Rasenschach für Fussballexperten

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Langsamer, taktischer, mit Sombrero Flick und Tunnelei

Weil "PES 2013" euch mehr abverlangt haben die Japaner das Spieltempo leicht gedrosselt. Ihr habt im Spielaufbau jetzt einen Augenblick mehr Zeit eure Pässe zu planen, Räume zu erkennen und reinzustechen. Konami will vor Allem das ihr mehr Gebrauch von Finten und Profitricks macht, die sich jetzt deutlich leichter aktivieren lassen: Für den Sombrero-Flick beispielsweise drückt ihr im richtigen Moment den rechten Stick und zwei Mal die Passtaste, Spieler mit extrem hohen Technikwerten wie Messi und Ronaldo lupfen die Kugel dann hinter sich hoch, drücken sie mit der Hacke über ihren Kopf, lassen die Pille an der Brust abtropfen und kontrollieren sie direkt. Das wäre in "PES 2012" noch deutlich schwerer gewesen, weil ihr letztes Jahr mehrere Kombos hättet drücken müssen für diesen Trick. Leicht ist es aber auch jetzt nicht und sicher eher eine Spielerei für Profis, denn wirklich spielentscheidend. Als in der Praxis deutlich wichtiger hat sich das aktive Tunneln erwiesen. Ihr könnt mit recht leicht ausführbaren Finten Abwehrspieler tunneln, euch dann den Ball wieder schnappen und aufs Tor zielen oder auch aktiv und steuerbar den gegnerischen Torwart tunneln.

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Die KI: Clever Räume reissen, früh stören

In Sachen Künstliche Intelligenz trumpft Konami dieses Jahr richtig auf: Stürmer agieren dank Pro Active AI nun viel mehr wie ihre realen Vorbilder und denken zwei Spielzüge voraus. Sie  sperren sich vor dem Pass frei, ziehen schon mal am Trikot oder strecken unbemerkt ihre vier Buchstaben raus, um den Gegner zu stoppen. Aber auch die Verteidiger sind keine Kinder von Traurigkeit und nutzen die zusätzlichen Spielmechaniken zu ihrem Vorteil. Sie halten die Stürmer fest, und wenn der Gegenspieler zu enteilen droht, hilft manchmal nur noch ein beherzter Schubser von hinten. Dabei sorgt die künstliche Intelligenz dafür, dass die Defensive sich häufig wiederkehrende Spielsituationen einprägt und dazulernt. Spielt man in einer bestimmten Situation immer wieder einen Doppelpass, wird die KI nach mehreren Partien die Abwehr entsprechend danach ausrichten und anders reagieren als bei den ersten Matches. Es ist einfach toll zu sehen, wie die Sportler mitdenken, sich selbst freilaufen oder aktiv zum Torabschluss anbieten.

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Die grössten Neuerungen finden sich tatsächlich dieses Jahr im Abwehrbereich, der ja sonst gerne mal vernachlässigt wurde. So könnt ihr durch zweimaliges Drücken der X-Taste auf dem PS3-Pad (respektive A auf dem Xbox-Controller) früh stören. Euer Abwehrrecke stellt dann sein Bein raus und spitzelt Stürmern mit niedrigem Technikwert die Pille vom Fuss. Messi, Ronaldo, Schweinsteiger & Co. springen in solchen Fällen allerdings wie bei Grätschen übers Bein, da gilt es abzuwegen ob ein taktisches Foul sinnvoll ist oder nicht.

 

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