Beyond: Two Souls

Ein Ausflug mit Folgen

Vorschau Katja Wernicke

„Heavy Rain“ ist Erwachsen geworden

Das Spielkonzept von „Heavy Rain“ ist natürlich auch in „Beyond Two Souls“ zu finden, aber dennoch unterscheidet es sich sehr stark. Statt alle Interaktionen mit entsprechenden Knopf-Mustern auszuführen, werden wichtige Momente in Slow Motion gezeigt und der Spieler muss den Analogstick in die entsprechende Richtung führen. Jodie soll mit einem Tritt von links nach rechts den Gegner auf einem glitschigen Zugdach besiegen? Einfach im entsprechenden Moment den Stick nach links bewegen. Dank diesem harmlos erscheinenden Element wird die Steuerung sehr viel intuitiver und verhindert somit ein Suchen nach den richtigen Knöpfen. Ist der Kampf vorbei, gilt es sich in ruhigeren Momenten umzuschauen - schade nur, dass die Welten nicht ganz so freibegehbar sind, wie man es sich wünschen würde. Wichtige Objekte, wie eine Couch, um Fernzusehen oder ein Schlüssel, um die Handschellen zu lösen, werden mit einem weissen Punkt markiert. Führt man diesen aus, kann es zu den gewohnten Tastenkombinationen kommen. Dank unterschiedlichen Kameraperspektiven kann es vorkommen, dass die eigentlich logischen Anweisungen doch im ersten Versuch daneben gehen. Es ist einfach nicht immer auf den ersten Blick klar, welcher Button gerade der richtige ist.

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Während die Charaktere in „Heavy Rain“ noch sterben konnten, lässt sich „Beyond Two Souls“ als interaktiver Film geniessen. Zwar ist es sinnvoll die Aktionen entsprechend auszuführen, aber abgesehen von Jodie kommt bei einem Unterlassen derer niemand zu Schaden. Trifft der Spieler nicht die richtige Entscheidung, geht das Spiel eben weiter. Ich persönlich finde diese Eigenart sehr schade, da es so keine Herausforderung gibt. Abgesehen von unterschiedlichen Zwischensequenzen oder dem frühzeitigen Ende der Episode, läuft am Ende jede grössere Szene auf dasselbe hinaus. Ob Jodie nun eine Strasse auslöscht oder nur vier Polizisten umbringt, ist fast schon egal. Mit den Worten „Sagt Ihnen sie sollen mich in Ruhe lassen. Oder ich werde euch alle töten“ geht es in beiden Varianten weiter. Anhand der Demoversion lässt sich aktuell nur schwer sagen, ob diese Entscheidungen einen Einfluss im späteren Verlauf haben. Bestes Beispiel dafür ist die Verfolgungsjagd. Zwar lässt sich Jodies Fluchtmotorrad lenken, doch ob wir die Kurven rechtzeitig nehmen oder nicht, ist unwichtig. Jodie prallt dann einfach von der Leitplanke ab und fährt eigenständig zu Ende. Ob man das mag, muss wohl jeder für sich entscheiden. Ich persönlich hätte mir mehr Konsequenzen gewünscht.

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