Beyond: Two Souls

Ellen Page: "Es ist wie 5x Inception und du schreibst das Skript"

Vorschau Benjamin Kratsch

Grosses Interview mit Ellen Page. Wir haben die sympathische Kanadierin in New York getroffen, sprechen mit dem „Inception“ und „X-Men: Days of Future“-Star über die Schwierigkeiten der Liebe, den Wahnsinn eines 2000-seitigen Drehbuchs und wie ihr erstes Zusammentreffen mit David Cage in einer Bar in L.A. war. Ausserdem: Warum „Beyond: Two Souls“ das bessere Spiel als „Tomb Raider“ ist, was Ellen gerade spielt, warum sie Games für eine der spannendsten Kunstformen überhaupt hält und David Cage zwar ein fantastischer Hollywood-Regisseur wäre, aber „zig tausend Dollar teure Sets zum Test in die Luft jagen würde“. „Beyond: Two Souls“ – Das Mega-Interview mit Ellen Page.

Hi, Ellen. Ich hoffe dir hat die Präsentation gefallen!? Mit grossen Augen und süsser Mimik schaut uns „Inception“-Star Ellen Page entgegen, als wir sie in New York zum Interviewtermin treffen. Sie wirkt zwar ein bisschen müde, weil sie erst vor wenigen Stunden von einem geheimen Drehort nach New York geflogen ist (sie dreht gerade „X-Men: Days of Future), lauscht allerdings konzentriert unseren Fragen, schaut dann gerne mal nach Oben um zu überlegen, und legt dann los. 



Viel Spass mit dem Interview!


Ellen hat diesen kleinen magischen Freund namens Aiden, der ständig um sie herum schwirrt. Fühlt sich das am Set nicht ein bisschen schizophren an?

Ellen Page: Oh, ich bin Schlafwandlerin. Ich stehe also nachts auf, unterhalte mich mit lauter Stimme mit imaginären Menschen und gehe dann wieder ins Bett. Deshalb wohne ich jetzt alleine und nicht mehr wie in Kanada in einer WG (sie lacht). Und ich tue diese Dinge ja sehr oft: Mal baue ich Träume, dieses Mal rede ich eben mit einer Entität, die mir Türen öffnet. Das ist übrigens sehr praktisch, beispielsweise wenn in "Beyond" ein Haus brennt.

Wo du gerade das Thema „Inception“ anschneidest: In einem Hollywood-Blockbuster gibt es vielleicht mehrere Story-Ebenen, aber immer nur einen Charakter. Du spielt eine Ariadne. In „Beyond“ hingegen musst du viele Jodies verkörpern, je nachdem wie der Spieler entscheidet. Reisst einen das nicht aus der Rolle heraus?



 Ellen Page: „Beyond“ war definitiv das anspruchsvollste, was ich je gemacht habe. Wir reden hier über ein Drehbuch mit 2000 Seiten und wir hatten lediglich 1 ½ Monate Drehzeit in Paris. Während man bei einer Filmproduktion in der Regel ein Set hat, dort seine Szenen dreht und dann weiterzieht, haben wir sehr viele Monologe und Dialoge einfach hintereinander aufgenommen. Das funktioniert, weil es ja kein Set gibt. Ich stehe in einem nahezu leeren Raum, werde von hunderten Kameras gescannt und Davids Team (Anm. d. Red.: David Cage ist der Chefdesigner) kann hinterher entweder ein Apartment, ein Hotel oder einen Highway in Chicago als Hintergrund einbauen. Das wichtigste ist also Konsistenz: Wenn der Spieler mich als Zicke spielt, muss das rüberkommen. Wenn er mich als das liebe nette Mädchen von Nebenan spielt, muss das genau so funktionieren. Und auch der Graubereich dazwischen muss sich authentisch anfühlen. Es war schauspielerisch sehr fordernd, weil du deine emotionale Grundstimmung von jetzt auf gleich ändern musst. 


 

 

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