Wie war eigentlich dein erster Kontakt mit der Spielebranche? Fühlt es sich nicht merkwürdig an, wenn da dieser David Cage eine Geschichte geschrieben hat, die im Grunde 1:1 auf dich angepasst wurde. Jodie ähnelt dir ja auch optisch durchaus.
Ellen Page: Ich bin Schauspielerin und wenn mich ein Drehbuch umhaut, dann sage ich ja. Und dieses Drehbuch hat mich komplett weggeblasen. Ich meine ich habe „Inception“ mit Christopher (Anm. d. Red: Nolan) gedreht und das Skript war der pure Mindfuck. Aber „Beyond“ ist nochmal eine Stufe krasser, nur auf eine andere Art und Weise. Weil wir 15 Jahre in Jodies Leben spielen. Das ist faszinierend und das ist etwas, was auch Hollywood nur ganz selten glaubwürdig rübergebracht hat.
Ich kann mich da spontan nur an Leos (Anm. d. Red: Leonardo Di Caprios) „Der mysteriöse Fall des Benjamin Button“ erinnern. Ich spiele Jodie also als kleines junges Mädchen, vor den ihre Eltern Angst haben. Sie tut Dinge, Aiden lässt Objekte an die Wand fliegen oder die Mikrowelle durchdrehen. Diese magische Fähigkeit ist also Fluch und Segen zugleich. Das spannende ist, dass wir in „Beyond“ zwei Layer, also zwei Ebenen haben: Da ist einmal Jodie als Medium mit diesen unglaublichen Kräften, mit denen Sie Feuer oder Kugeln aufhalten kann. Und dann ist da die Jodie, die sich sehnsüchtig ein normales Leben wünscht. Sie will Freunde, sie will lieben. Sie will diese Dinge erleben, die sich jeder Teenager wünscht.