Final Fantasy - Jubiläums-Special

Eine unendliche Geschichte

Artikel Video Steffen Haubner

Ein RPG geht mit der Zeit

Mit Teil X vollzog die Reihe den Einstieg ins Cineastische. Die Hardware der PS2 ermöglichte brillante Cutscenes, die Sprachausgabe liess die Protagonisten realistischer wirken als jemals zuvor. Ein bisschen ging es dabei allerdings mit den Entwicklern durch, denn das Pathos, um nicht zu sagen: der Kitschfaktor, ist hier schon enorm. Kritiker bemängeln, dass sich die Serie im Gegensatz dazu spielerisch kaum weiterentwickelt habe. Das ist nicht ganz fair, denn das "Sphärobrett" zur Charakterentwicklung mag nicht jedem eingeleuchtet haben, wirkte aber durchaus stilbildend. Zudem lebt die Spielwelt durch zahlreiche Nebenaktivitäten wie etwa Blitzball-Matches, mit denen man sich zwischen den Missionen die Zeit vertreiben kann. Das Gesamtkunstwerk kam bei Presse wie Fans jedenfalls sehr gut an - acht Millionen Einheiten konnte Square Enix davon absetzen. Auch hier gab es eine Fortsetzung, das 2003/2004 erschienene "Final Fantasy X-2" und Remakes für zahlreiche Plattformen.

Screenshot
Die Grenzen zum Kitsch werden bei FF gern mal ausgelotet und mitunter auch überschritten. (Foto: Square Enix)

Fast unvermeidlich, dass man zu Beginn der 2010er-Jahre die Tür zu unendlichen MMORPG-Welten aufstiess. Das ging zunächst allerdings nicht ganz so geschmiert über die Bühne, wie sich die Entwickler das erhofft hatten. Zahlreiche Probleme und der letztlich ausbleibende Erfolg erzwangen nur zwei Jahre später ein Abschalten der Server. Geschlagen geben wollte man sich bei Square Enix jedoch nicht, und so folgte 2013 ein Remake unter dem Titel "Final Fantasy XIV: A Realm Reborn". Nach mehreren Erweiterungen hat sich das Online-"Final Fantasy" mittlerweile eine treue Fangemeinde erarbeitet, die bereit ist, eine monatliche Abogebühr zu bezahlen, um sich in Eorzea tummeln zu dürfen. Manchmal, auch das kann man von "Final Fantasy" lernen, lässt der Erfolg eben etwas auf sich warten, und man muss sich neu aufstellen, um am Ende doch noch den Durchbruch zu schaffen.

Kommentare

Final Fantasy Artikel