AKG K550 Kopfhörer (Harman)

AKG K550 by Harman

Hardware: Test Guest

Take off your clothes, baby!

Die edle Aufmachung der Verpackung setzt sich innen fort. Das Öffnen der Box gelingt ohne gefährliche Einsätze von Japanmesser oder Grossscheren, wie wir das (leider) von anderen Fällen kennen. Auch der Inhalt passt zur Aufmachung: Die Headphones weisen eine tolle Verarbeitung auf, insbesondere der aufschraubbare Mini-Jag zu Jag-Adapter gewinnt bei mir schonmal einen Ausnahmeauszeichnung. Sitzt satt, schöner matter Finish, top.

Ein Duft wie in einem fabrikneuen Auto macht sich breit. Das sorgt für äusserst gute Laune und macht Lust auf mehr.

Das Auspacken des Hörers an sich gestaltet sich etwas umständlich mit den hinten zugedrehten Draht-Dingsis, aber einmal rausgeschraubt überzeugt das Design des portablen Klanggourmet-Accessoires auf Anhieb. Die Kablellänge dürfte für unterwegs an der oberen Grenze liegen, aber für den Gebrauch zuhaus vor dem Computer oder zwecks Klanguntermalung beim Kunstmalen ist die «Reichweite» ganz okay.
Der geborene Marathonhörer?

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Mal aufsetzen. Ja, cool. Passt. Auch mit meinen Ohrringen kein Problem, die trotz ihrer kleinen Grösse bei manchen anderen Headphones schnell einmal den Tragkomfort anknacken können.

Zwei Stunden später: Die Ohren fühlen sich etwas gar warm an, für Hochsommer ist der K550 nicht zu empfehlen. Der Effekt ist nicht übermässig ausgeprägt, aber spürbar. Für den Winter haben wir es hier andererseits mit einem veritablen Kälteschutz zu tun, ohne allzu aufdringlich zu werden.

Der Anpressdruck ist durchschnittlich, das bringt Vor- und Nachteile. Einerseits wird längeres Tragen dadurch erträglicher, andererseits sollte niemand auf die Idee kommen, mit dem K550 auf dem Kopf in letzter Minute zum Gate zu rennen am Flughafen. Dann schon lieber wegpacken, denn besonders fest sitzt das liebe Teil nicht auf dem Koppel. Ich persönlich empfand das als Vorteil, die Meinungen mögen aber diesbezüglich auseinandergehen.
Dämonen heulen in meinen Ohren

Wie steht es aber nun mit dem eigentlichen Zweck dieses schönen Gerätes, dem Klang? Diablo 3 aufgestartet: Check. Orchestraler Sound: Check. Eindruck: Wow.

Der Klang bringt einen schönen Druck auf die Hörorgane, die Höhen kommen vielleicht eine Spur zu scharf. Das Klangspektrum ist exzellent, das Raumgefühl sehr gut. Man hat wirklich das Gefühl, der Klang käme aus der Nähe des Ohres, und nicht direkt aus einer Kanüle, welche man sich in den Gehörgang gesteckt hat.

Wer gerne auf dem PC oder Mac Online mit anderen oder gegen andere zockt, wird eher zu einem Gamer-Headset mit integriertem Mikrophon greifen. Der K550 begnügt sich mit reinem Output, dafür in feiner Art.

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Für Games vor dem Screen ist der K550 also ein geeigneter Compagnon, solange man keine Mikrophon-Funktionen benötigt. Als nächstes tritt er gegen eine Koriphäe an, meinen bisherigen Studiokopfhörer für das Produzieren von Musik: Der beyerdynamics DT 770. Logic Audio Pro dient als Klangquelle. Auch im direkten Vergleich zu einem ebenfalls hochpreisigen Klang-Filigrano vermag der K550 zu gefallen. Wem man hier den Vortritt lässt, ist mehr Geschmackssache als objektive Wahl. Ich persönlich empfand den Klang des K550 ein fein wenig wärmer, dafür eine Mikrospur weniger differenziert als beim DT770.

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