Total War: Rome 2

Historisches Schlachtengetümmel

Test Christian Sieland getestet auf PC

Die Schlachten

„Total War: Rome 2“ wäre kein „Total War“-Spiel, wenn es keine riesigen Echtzeit-Schlachten gäbe. Während ihr die Schlachten auf der Kampagnenkarte noch vorbereitet, müsst ihr sie im Echtzeitfeature tatsächlich ausfechten.

Vor dem eigentlichen Beginn einer Schlacht, dürft ihr eure Truppen positionieren. So könnt ihr euch, ohne dass die Zeit weiterläuft, einen Plan zurechtlegen, wie ihr feindlichen Truppen begegnen wollt. Denn anders als in den meisten Strategie-Spielen, kommt es in „Rome 2“ wirklich auf die richtige Formation und das perfekte Timing an. Wer einmal seine Bogenschützen unpassend zur Seite marschieren lässt und so eine Lücke zwischen den Truppen schafft, kann schnell das Zeitliche segnen. Es kommt auf euer militärisches Geschick an, wie eine Schlacht ausfallen wird. Wer sich lange Zeit mit den Taktiken beschäftigt, kann so sogar eine Schlacht gewinnen, wenn er in der Unterzahl ist.

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Truppen lassen sich in „Total War: Rome 2“ nicht einzeln anvisieren – ihr navigiert immer eine ganze Einheit von Soldaten. Anschliessend könnt ihr Formationen bestimmen oder bestimmte Boni aktivieren. Kavallerie-Einheiten der Gallier können beispielsweise einen Sprint einlegen und so einige Infanteristen einfach umrennen. Doch aufgepasst – sind die feindlichen Soldaten mit Speeren unterwegs, solltet ihr diesen Sprint vermeiden. Jede Einheit hat einen ganz bestimmten Sinn in der Armee. Dabei funktionieren die Vor- und Nachteile der Soldaten oft nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip. Wer also nicht nur strategisches Können beweist, sondern seine Truppen auch sinnvoll zusammenstellt, wird schnell den Sieg davontragen können.

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Die Gefechte sind bombastisch inszeniert und sind oft auch taktisch anspruchsvoll. Die gegnerische KI hat zwar ab und zu ihre kleinen Aussetzer, sind im grösstenteils aber nicht so doof wie befürchtet. Zwar gibt es immer wieder mal Szenen, in denen feindliche Truppen augenscheinlich keine bestimmte Taktik verfolgen, doch hat man diesen Gedanken einmal gefasst, überraschen sie euch doch mit einem Kavallerie-Stoss von der Seite.

Wer bei „Rome 2“ aber auf schnelle Gefechte á la „Starcraft 2“ hofft, den müssen wir enttäuschen. Einheiten bewegen sich langsam, allerdings durchaus realistisch. Es wäre merkwürdig, wenn Infanteristen rasend schnell über das Schlachtfeld eilen. Die Serie setzt auf Realismus. So laufen Einheiten beispielsweise langsamer, wenn sie eine Anhöhe erklimmen müssen – im Gegenzug rennen sie aber auch die Anhöhen wieder hinunter. So eröffnen sich neue taktische Überlegungen, die das Terrain mit einbeziehen. So kann man seine Kavallerie auf einer Anhöhe positionieren und im richtigen Moment hinunter stürmen lassen – „Herr der Ringe“-Feeling lässt grüssen.

Insgesamt hat „Total War: Rome 2“ eine sehr dichte Atmosphäre. Wenn tausende Einheiten auf ihre Schilde klopfen und in Gesänge ausbrechen, bekommt man schon einmal eine Gänsehaut. Die Entwickler schaffen es, den Spieler vollständig in das Geschehen zu saugen – so muss ein fesselnder Strategie-Titel aussehen!

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