DER MULTIPLAYER
Die neutralen Stadtstaaten: Der Löwe hockt auf meiner Goldmine
Ein richtig spannender Twist im Mehrspieler-Modus von „Stronghold: Crusader 2“ sind die neutralen Stadtstaaten. Das sind meist kleine Festungen mit recht umfangreicher Bewachung, in deren Mauern sich auf einer Karte beispielsweise die einzigen Eisen-Vorräte befinden. Spannend ist das, weil diese Mini-Festungen direkt zwischen uns und dem Multiplayer-Gegenspieler liegen. Etwaige Attacken müssen wir gut timen, schliesslich möchte niemand seinem Feind die Eroberung zu leicht machen, weil man gerade selbst durch einen Grossangriff Teile der Bogenschützen auf den Mauern bindet, während der Gegner sich den Eingang per Katapult freischiesst. Klar ist aber auch: wer diese Eisenvorkommen kontrolliert, der hat die Macht und kann signifikant bessere Einheiten wie Kreuzritter mit schwerer Rüstung und Langschwertern losschicken.
Wer kein Eisen hat, der muss auf Holz zurückgreifen und kann daher nur Pikeniere bauen. Die sind günstig und in Masse durchaus nützlich, haben aber keinen Schnitt gegen gepanzerte Ritter. Ausserdem bringt die Mini-Festung einen weiteren Vorteil: Die Karten für diese Scharmützel sind recht überschaubar, postieren wir hier grössere Regimenter an Langbogen-Schützen, schalten wir damit sogar Arbeiter des Gegners aus, die in den vorgelagerten Oasen arbeiten und zwingen ihn so zum Angriff. Das ist eine interessante Dynamik, die durch die Tierwelt weiter vertieft wird. So wird beispielsweise ein Steinbruch von Löwen bewacht, weil Simba und sein Clan hier ein neues zu Hause in einer Höhle gefunden haben. Ausserdem haben sie Hunger, so ein Ochse (der zum Abtransport von Steinen dient) oder ein Arbeiter kommt da als Mahlzeit ganz recht. Die Steine brauchen wir aber um die eroberte Mini-Festung gegen den zu erwartenden Grossangriff des Mehrspieler-Konkurrenten zu schützen, setzen ergo etliche Leben unserer Infanterie aufs Spiel. So acht ausgewachsene Löwen können ganz schön Schaden anrichten, wie unser Bote mit zerfetztem Kettenhemd zu berichten hatte.