Mount & Blade II: Bannerlord - Test / Review

Zwischen Schlachtfeldern und Fleissarbeit

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Unsere persönliche Mittelalter-Fantasie dürfen wir inzwischen in vielen Facetten ausleben, egal ob es als auserwählter Held in "The Elder Scrolls" ist, der Drachen, Dämonen und Untote bekämpft, oder als Gräfin, die Intrigen in "Crusader Kings III" spinnt. Für fast jeden Spielstil und jedes Genre gibt es ein passendes Game. Kaum ein Projekt versucht jedoch das virtuelle Mittelalter so breit abzudecken wie "Mount & Blade II: Bannerlord" vom türkischen Entwickler TaleWorlds Entertainment. Hier könnt ihr vom friedlichen Händler bis hin zum tyrannischen König eures eigenen Reiches eure kühnsten Träume erfüllen. Wirklich inszeniert ist euer eigenes Epos aber nur in eurer Fantasie, denn vielerorts ist die Präsentation von "Mount & Blade II: Bannerlord" so trocken wie eine Excel-Tabelle.

Es war einmal ...

Ein Bereich, den "Mount & Blade II: Bannerlord" gleich zu Anfang zur eigenen Stärke macht, sind die Rollenspiel-Elemente. Sie sind im Vergleich zum 2008 erschienenen Vorgänger deutlich zugänglicher und beeinflussen euren Spielstil mehr. Startet ihr ein neues Spiel, wählt ihr zunächst eure Kultur, die neben eurer Startposition auf der Weltkarte auch einige spezifische Boni mit sich bringt. Viel spannender ist jedoch, dass jede Kultur auch ihre eigenen Hintergrundgeschichten hat, die ihr aus vielen verschiedenen Optionen zusammenstellt. So seid ihr etwa vielleicht als Kind besonders begabt mit dem Bogen gewesen und habt einen Rivalen in einem Pferderennen besiegt, euch dann aber für eine Karriere als fahrender Händler entschieden.

Jede Entscheidung, die ihr in der Charaktererstellung trefft, hat nicht nur Einfluss auf eure Charakterwerte, sondern auch auf eure Ausrüstung, Persönlichkeit und zukünftige Entscheidungen, die ihr treffen könnt. Dies gibt euch direkt zu Beginn ein sehr gutes Gefühl dafür, was die Rolle und Position eurer Figur im grossen, fiktiven Kontinent Calradia ist.

Screenshot
Mount & Blade II: Bannerlord

Leider hören da die Rollenspiel-Elemente auch schon grösstenteils auf. Zwar gibt es eine Kampagne mit etwas ausführlicherem Tutorial, eine Geschichte im klassischen Sinne jedoch nicht. Die Hauptaufgabe der Kampagne beschränkt sich darauf, ein antikes Banner zusammenzusetzen, um dann entweder das zerstückelte Kaiserreich neu aufblühen zu lassen oder endgültig zu zerschlagen. Spannender sind da die Kulturen, die von traditionellen früheuropäischen Rittern über mongolische Nomaden und Römer bis hin zu orientalischen Reitern viele Kulturen und Kampfstile abbilden. Solange ihr euch nicht einem Reich anschliesst, könnt ihr euch zudem frei auf der Karte bewegen und euch so zwischen allen acht Fraktionen frei entscheiden.

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