Mount & Blade II: Bannerlord - Test / Review

Zwischen Schlachtfeldern und Fleissarbeit

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Neues Spiel, alte Grafik

Wer den direkten Vorgänger "Mount & Blade: Warbands" gespielt hat, weiss, dass die Reihe noch nie für gute Grafik stand. Das hat sich auch in "Mount & Blade II: Bannerlord" nicht geändert. Die Charaktermodelle und Landschaften sind höchstens im Mittelfeld der letzten Konsolengeneration angesiedelt, und ausserhalb der Schlachten, etwa in Städten und Dörfern, ist alles statisch. Das heisst, es gibt so gut wie keine sich bewegenden Tiere oder Bewohner. Stattdessen steckt "Mount & Blade II: Bannerlord" all seine Hoffnung in die grossen Schlachten, wo ihr im Chaos der grossen Soldatenmengen auf eurem Bildschirm gar nicht merkt, dass alle davon gleich aussehen. Im Grunde ist "Mount & Blade II: Bannerlord" ein Strategiespiel, das sich im Mantel eines Action-Rollenspiels versteckt.

Screenshot
Mount & Blade II: Bannerlord

Um die strategischen Gefechte allerdings spannend zu machen, bräuchte es eine gute künstliche Intelligenz - gerade wenn es um Krieg zwischen den Königreichen geht. Obwohl sich auch hier im Vergleich zum Vorgänger alles enorm verbessert hat, sind die KI-Könige und -Adligen zu vorhersehbar und oftmals geradezu dumm. Nicht nur optisch, sondern auch technisch zeigt sich "Mount & Blade II: Bannerlord" nicht von seiner besten Seite.

Fazit

"Mount & Blade II: Bannerlord" ist die Definition eines Liebhaberspiels. Objektiv gesehen steckt das Game in vielen Aspekten mindestens zehn Jahre in der Vergangenheit. Gerade auf der technischen Seite gibt es sehr viel Luft nach oben. Auch die Kampagne enttäuscht, da sie gegenüber dem Sandbox-Modus abseits des Tutorials kaum einen Mehrwert bietet. Das sind sehr viele Negativpunkte für ein Spiel, das uns rund 70 Stunden mehr oder weniger das Gleiche machen lässt. Trotzdem entfaltet es einen Sog, der dem von Titeln wie "Civilization" nicht unähnlich ist. Die Kämpfe und das langsame Hocharbeiten in der mittelalterlichen Hierarchie sind gut genug, um uns bis tief in die Nacht an den Bildschirm zu fesseln. Gerade wer sich auch im Multiplayer-Modus noch gegen andere Heerführer messen will, sollte hier unbedingt einen Blick wagen, denn "Mount & Blade II: Bannerlord" ist trotz seiner Fehler eine Spiel-Erfahrung wie keine andere.

Screenshot
Mount & Blade II: Bannerlord

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