Hell Yeah!

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Wie passen der Prinz der Unterwelt, blutige Sägeblätter und ein toter Tintenfisch zusammen? Die Entwickler von Arkedo Games kennen die Antwort und lassen uns in ihrem jüngsten Jump&Run durch Lavatümpel hüpfen, an Spielautomaten zocken, Klettereinlagen meistern und nebenbei unzählige Monster verprügeln - alles verpackt in einer drogenberauschenden Mischung aus Farbexplosionen und trashigem Charme. "Hell Yeah! Der Zorn des toten Karnickels" im Test.

Ein Häufchen Kot (um nicht zu sagen Scheisse) mit Kettensäge? Check. Ein Gehirn, was uns sein Leid klagt? Check. Ein Sahnehäufchen, das am liebsten alles und jeden mit einem Mixer grausam töten würde? Check. 10 verrückte Franzosen, zwar ohne Kontrabass aber mit mehr morbiden Gag-Salven im Gepäck als die gesamte Spielelandschaft? Check. Und doch ist "Hell Yeah! Der Zorn des toten Karnickels" von Sega eigentlich nur ein simples 2-D-Jump&Run, ein quirliger Plattformer, der sowohl unsere Geschicklichkeit als auch unsere Lachmuskeln herausfordert. Wir schlüpfen nämlich in die Rolle des Höllenprinzen höchstpersönlich. Der heisst Ash, entpuppt sich als untotes Karnickel und ist mit seiner Schlabberbacke in etwa so furchteinflössend wie ein Hello Kitty-Aufkleber. Dass mit dem Winzling trotzdem nicht zu spassen ist, müssen einige Kreaturen der Unterwelt am eigenen Leib erfahren, denn ein Dieb hat Ashs brisante Privatfotosammlung stibitzt  - und dafür muss der Hades-Abschaum büssen! Spinnen, Roboterraupen und fliegende Clownsmasken werden reihenweise weggeklatscht, damit sich irgendwo ein Türchen öffnet. Dann geht's in die nächste Passage, bis wir nach rund 10 Stunden das Langohr zur Rechenschafft ziehen.

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Ein Tutorial-Fisch? Aber gerne doch

Das Spielprinzip ist äusserst simpel gestrickt und dank des plappernden Tutorial-Tintenfischs schnell erlernt. Auf Knopfdruck springen wir von Plattform zu Plattform, betätigen Schalter und verschieben Kisten. Wirklich interessant wird das Spiel jedoch erst durch seine aberwitzige Präsentation. So rollt unser Held stets mit einem überdimensionierten Sägeblatt durch die Gegend, mit dem wir uns durch Schutt graben und natürlich sämtliches Kleinvieh schreddern. Bei grösseren Kalibern packt das Nagetier schliesslich seine Flinten aus. Anfangs müssen wir uns mit Maschinengewehr und Raketenwerfer zufrieden geben. Später verarbeiten wir mit Granaten, Bazooka und Laserwumme sogar King Kong- und Diablo-Imitate zu Blutbrühe, die nach getaner Metzgerarbeit tropfend über den Bildschirm wabert. Manchem wird da schon vom Zusehen übel. Trash-Fans aber kommen aus dem Lachen nicht mehr heraus.

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