Mars: War Logs

Auf dem Mars ist was los – oder nicht!?

Test Christian Sieland getestet auf PC

Ein Rollenspiel auf dem Mars? So etwas gibt es nur selten – Orks und Elfen findet man in „Mars: War Logs“ jedenfalls nicht! Doch mit welchen Elementen möchten die Entwickler von „Mars: War Logs“ den Spieler bei Laune halten? Kann der günstige Sci-Fi-Shooter überzeugen und ist somit vielleicht sogar ein echter Geheimtipp? Unser Test verrät es euch!

Story

"Mars: War Logs" führt den Spieler in eine frische und grösstenteils unverbrauchte Geschichte ein. Knapp 200 Jahre nach der Kolonialisierung des Mars hat eine Katastrophe das Leben der Bewohner geprägt. Die Verbindung zur Erde ist abgebrochen und die Menschen auf dem roten Planeten sind auf sich allein gestellt, ständig auf der Suche nach Rohstoffen.

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In dieses Szenario wird der Hauptcharakter Innocence Smith geworfen. Nach einer kurzen, aber erschreckend brutalen Einführungssequenz erfährt der Spieler, dass Innocence ein Kriegsgefangener ist, der zum Lager 19 gebracht werden soll – ein Arbeitslager, in dem die Gefangenen in einer Mine nach Wasser graben. Auf dem Weg dorthin schliesst sich der Hauptperson ein älterer Veteran an, der fortan die Ausbildung des jungen Reckens übernimmt.

Im Lager angekommen, wird klar, welche politische Situation auf dem Mars herrscht. Zwei konkurrierende Konzerne kämpfen gegeneinander um die Vorherrschaft der letzten verfügbaren Wasservorkommen. Dabei scheint ihnen jedes Mittel recht zu sein. Die Atmosphäre von "Mars: War Logs" ist dreckig und schmutzig. Der raue Charme des Spiels ist frisch und stiess bei uns auf eine freudige Zustimmung. Überall erkennt man das Leid im Lager 19 und kann immer wieder Wachmänner dabei beobachten, wie sie gelangweilt in einer Ecke verweilen oder in voll vertonten Dialogen über den mysteriösen Vorsteher sprechen, der das Oberhaupt des Lagers bildet. Die Wachmänner fürchten sich vor dieser Person und leiden durch den langen Aufenthalt auf dem Mars an einem gewissen Trauma, wodurch sie unaufmerksam werden.

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Schnell erkennt der Hauptcharakter, dass solche laschen Sicherheitsmassnahmen die ideale Chance sind, das Weite zu suchen. Der erste Akt erzählt also die Flucht von Innocence aus dem Arbeitslager und ist durchaus spannend erzählt. Geschichtsstränge werden begonnen und interessante Personen werden eingeführt. Immer wieder könnt ihr als Spieler Entscheidungen treffen, um eine Quest auf anderer Weise zu beenden. Wer beispielsweise die kranken Wachhunde nicht umbringen will, um eine Infektion vermeiden zu können, der kann auch an einem Heilmittel forschen.

Leider haben solche Entscheidungen oft keinen Einfluss auf den Fortgang der Geschichte. Schon im Überlauf zum zweiten Akt werden Geschichtsstränge einfach unterbrochen oder Personen weiterhin unbeachtet gelassen. Die Entwickler führen viel zu viele Geschichten ein, die letztendlich leider nicht erklärt werden. Hier hätten wir uns eine konkretere Erzählstruktur gewünscht!

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