Pro Evolution Soccer 2014

Grosser Anspieltest: Wunderschöne Fussball-Wissenschaft

Vorschau Benjamin Kratsch

"PES 2014" im Mega-Hands-On-Test: Wir haben gut 100 Partien im neuen "Pro Evolution Soccer gespielt" und analysieren alle Stärken und Schwächen. Von rot-geilen Schiris über fliegende Italiener bis hin zu brillanter Physik. Denn Fussball ist Physik und Anatomie: Der Winkel vom Fuss zum Ball muss stimmen; die Körperspannung sitzen. Und was ist mit Atmosphäre? Bengala-Action und Fangesänge in der Allianz Arena - wir waren dabei. "PES 2014" - Mega-Preview.

Als wir in „PES 2014“ das erste Mal mit dem FC Bayern München gegen Real Madrid aufs Grün ziehen, zeigt sich sofort wie viel Arbeit Konami in mehr Atmosphäre investiert hat. Im Champions-League-Match inspizieren ein paar Offizielle der UEFA noch schnell den Rasen und Fotografen drängeln sich um den besten Schnappschuss, als die Mannschaften aus den Katakomben den Rasen betreten. Die Kamera fährt über die Köpfe von Journalisten sowie Trainer-Bank rein ins Feuerwerk der Gefühle. Was hier atmosphärisch abgeht, ist wirklich der absolute Oberhammer. Manche Fans trommeln, andere schwenken Schals und grölen sogar die offizielle FC-Bayern-Hymne. In manchen Teilen feiern die Enthusiasten ein bisschen zu hart und entzünden Bengalo-Feuer (die bei der Champions League eigentlich verboten sind, Polizeieinsätze wird’s aber wohl nicht in „PES“ geben) und es ist vor allem toll zu sehen wie  unterschiedlich die Fans aussehen. Da tanzen Spanierinnen mit Bauch-freiem Top auf den Rängen und im bayrischen Fanblock tummeln sich etliche Ladies im Dirndl oder Männer mit lustigen Bierkrug-Hüten. Klar, bissl Klischee-mässig ist das schon, aber hey es sind japanische Entwickler. Gerne hätten wir übrigens auch den FC Basel gespielt, schweizer Mannschaften waren in der begrenzten Preview-Version aber noch nicht verfügbar.

Die Offensive: KI läuft mit, reisst Räume auf, entwickelt Taktiken


Das erste Sahnestückchen des neuen „2014“ zeigt sich aber eigentlich erst, wenn der Schiri die Partie anpfeift. Schon nach wenigen Spielzügen fällt auf wie clever sich die eigene Mannschaft anbietet und mehr als die üblichen zwei, drei Pässe vorausdenken. Konamis K.I. war der von EA Sports „FIFA“ jahrelang unterlegen, jetzt scheinen die Japaner aufzuholen: Haben wir mal etwas mehr Platz auf dem rechten Flügel, erkennen unsere Mannschaftskameraden das, stossen in den Raum vor oder beschäftigen die Abwehr. Das ist eine deutlich Verbesserung zu „PES 2013“, wo die Jungs viel zu selten auf die Idee kamen einfach mal einen Mittelfeldmann zu überlaufen und selbst aktiv einen Angriff zu starten. „PES 2014“ ist zwar nach wie von mehr Mikromanagement geprägt als „FIFA 14“, dennoch ist es wichtig das auch die Künstliche Intelligenz mehr mitdenkt, mehr antizipiert und sich anbietet. Die Kicker bemühen sich viel mehr  als Anspielstation einen Mehrwert fürs Teamplay zu bilden, erkennen häufiger die eine Chance jetzt in den freien Raum hineinzustossen. So lassen sich gerade Abwehrspieler mit niedrigen Taktik-Werten leicht austricken, weil sie beispielsweise dem ballführenden Stürmer hinterherdackeln und so Platz machen für den Mittelfeldmann, den wir anspielen und der recht frei zum Schuss kommt.

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