Dragon's Prophet

Drachen mit Schwächen

Test Christian Sieland getestet auf PC

Das Spielprinzip

Die ersten Stunden verbringt ihr damit, euch all die innovativen Mechaniken anzuschauen. Die Drachen-Mechaniken laden zu Experimenten ein und halten den Spieler bei Laune. Leider flaut dieses Gefühl schon nach einigen Stunden ab. Denn habt ihr einmal die anfänglich neuen Mechaniken durchschaut, bleibt nur ein normales und alltägliches Online-Rollenspiel. Ihr lauft von Auftraggeber zu Auftraggeber, müsst unzählige „Töte 100 Gegner“-Quest absolvieren und bewegt euch nahezu auf einem festen Pfad durch die Spielwelt. Habt ihr in einem Gebiet alle Quest-Hubs abgelaufen, führt euch das System zum nächsten Gebiet. Viel Raum für Erkundungen bleibt da leider nicht. Auch die öffentlichen Events können leider nicht über das stumpfe Quest-Design hinweg trösten. Das Spiel verkommt sehr schnell zu einem reinen Grinding-Spiel. Stupides Töten von Monstern zum Erlangen von Erfahrungspunkten können wir auch in anderen Rollenspielen. Einzig die Drachen und die flotten Kämpfe halten uns bei der Stange. Das relativ aktive Kampfsystem spielt sich flüssig und gestaltet unsere Grinding-Quests ein wenig angenehmer. Doch leider verfliegt auch hier irgendwann der Zauber und was stehen bleibt ist ein karges Spielgerüst.

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Habt ihr die Levelphase überstanden, bietet euch das Spiel allerdings einige interessante Aspekte. So könnt ihr euch beispielsweise ein eigenes Haus bauen und mit allen Sachen ausstatten, die ihr so findet. Das Housing wurde sich bereits in vielen Online-Rollenspielen gewünscht, „Dragon’s Prophet“ setzt es vernünftig um. Ihr könnt andere Spieler in eurer Nachbarschaft einladen und ihnen euer Haus zeigen. Einziger Kritikpunkt: Die Häuser sind derzeit noch sehr teuer. Wer ein schönes Eigenheim besitzen möchte, muss einige Goldstücke auf den Tisch legen. Doch so schaffen die Entwickler einen gewissen Reiz. Habt ihr die Goldstücke erst einmal gesammelt, lohnen sich die Mühen – zumindest optisch. Denn spielerische Vorteile besitzen die Häuser bislang noch kaum. Ihr könnt sie lediglich als kosmetisches Accessoire ansehen und knapp 100 Gegenstände in ihnen einlagern. Einen Stall für Drachen gibt es bislang noch nicht, allerdings haben die Entwickler in einem Foren-Thread einmal angekündigt, dass sie diese Bauten einmal mit den Designern durchsprechen wollen.

Und dann wäre da noch das Crafting-System. Die Berufe sind, anders als in manch anderem Online-Rollenspiel, tatsächlich nützlich und für manche Spieler unersetzlich. Denn in „Dragon’s Prophet“ gibt es keine Heiler. Das Heilen übernehmen eure Drachen und habt ihr keinen heilenden Gefährten dabei, müsst ihr euch mit Tränken abgeben. Diese braut ihr an speziellen Crafting-Stationen, die ihr auch in euer Eigenheim stellen könnt. Desweiteren könnt ihr euch wertvolle Waffen und Rüstungen schmieden, die euch lange im Spiel begleiten. Erst die Ausrüstungsteile aus den hochstufigen Dungeons sind besser als die Crafting-Gegenstände. Hier haben die Entwickler eine schöne Balance geschaffen.

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Und das letzte grosse Element sind die Dungeons, nachdem ihr die Levelphase überstanden habt. Jeder Dungeon kann mit einer Gruppe oder allein betreten werden. Seid ihr allein unterwegs, wird der Dungeons runter gestuft und ihr erhaltet weniger wertvolle Beute und schwächere Gegner. Schliesslich soll es sich ja auch lohnen, wenn ihr mit einer Gruppe unterwegs seid. Aber durch diese Spielentscheidung können selbst Casual-Spieler den End-Content sehen, selbst wenn sie keine aktive Gilde besitzen.

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