Bound by Flame

Manche mögen’s heiss

Test Giuseppe Spinella getestet auf PlayStation 4

In "Bound by Flame" kämpft der Hauptcharakter Vulcan gegen eine riesige Armee an eisigen Monstern und (wortwörtlich) auch gegen einen inneren Dämon. Das ambitionierte Spiel des Spiders-Studio erinnert teilweise nicht nur an ihr früheres Spiel "Of Orcs and Men", sondern weist auch einige Elemente von Blockbusters wie "Dragon Age", "Mass Effect" und "Dragon’s Dogma" auf. Ob die Mischung aus all diesen Spielen gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test!

Ein Lied von Eis und Feuer

Vulcan ist ein Mitglied der berüchtigten Söldnertruppe der Freien Klingen und sein Anfangsjob ist es, eine Gruppe Gelehrter namens die Roten Weisen zu beschützen. Die Roten Weisen verstecken sich in den Bergen, um ein bestimmtes Ritual durchzuführen. Doch die Zeit drängt, denn die Armee der Totwandlern, vorwiegend aus Untoten bestehend und im Service der Eisfürsten, hat schon die meisten Ländern in die Knie gezwungen und nähert sich dem Ritualplatz. Die Situation scheint ausweglos zu sein, bis beim Ritual etwas schief läuft und ein Feuerdämon in Vulcan hineindringt. Vulcan erlangt übermenschliche Kräfte, doch zu welchem Preis? Kann er die acht berüchtigten Eisfürsten besiegen, wenn einer allein schon eine ganze Armee ausradieren kann? Werden seine mächtigen Feuerkräfte den ewigen Winter beenden können? Oder werden sie gar eine neue Hölle entfachen?

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"Bound by Flame" hat eine epische Story, in der ihr nicht selten zu wichtigen Entscheidungen berufen seid. Zentral sind vor allem diejenigen, bei denen es darum geht, die Macht des Feuerdämons zu nutzen oder nicht. Akzeptiert ihr den Dämonen in euch, so werdet ihr stärker und euer Aussehen wird sich verändern. Doch inwiefern man dem Dämon trauen kann, lässt sich anfangs nicht abschätzen. Auf jeden Fall ergeben sich andere Enden, je nachdem wie ihr euch entscheidet. Das Spiel erinnert bei den Interkationen mit den anderen Charakteren an die "Dragon Age"- und  "Mass Effect"-Spielen. Ihr könnt mit euren Gruppenmitgliedern wiederholt reden und gar eine Romanze führen. Doch einige Gruppenmitglieder können sich untereinander nicht ausstehen. Ihr werdet euch für die einen oder die anderen entscheiden müssen. Während die Rote Weise Sybil und der Elf Rhelmar eher langweilig sind, machen die Gespräche mit der Hexe Edwen und dem geheimnisvollen Mathras äusserst spass. Vor allem Edwen wird vielen "Dragon Age"-Fans an die Hexe Morrigan erinnern. Doch die Beziehungen mit den Charakteren enthalten nicht so viele Nuancen wie bei "Mass Effect". Obwohl man ständig nett zu einem ist, kann es durchaus sein, dass eine falsche Entscheidung, die gar nicht so zentral wirkt, euch zu einem Kampf bis zum Tod mit dem Charakter zwingt. Ein bisschen mehr Flexibilität bei den Beziehungen wäre wünschenswert gewesen.

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Wir fanden die Story sehr interessant, auch wenn relativ kurz. Mit 20 Stunden Spielzeit ist das Spiel etwas kürzer als die meisten RPGs. Vor allem war es enttäuschend, dass man innerhalb der Story nicht einmal die Hälfte aller Eisfürsten zu Gesicht bekommt. Das Spiel hätte ruhig länger sein können und das ist auch als Kompliment zu verstehen – denn die vorhandene Story war so interessant, dass wir liebend gern noch mehr Zeit im sagenhaften Vertiel verbracht hätten. Lobenswert sind übrigens die zahlreichen Nebenmissionen im Spiel. So wie bei "Of Orcs and Men" sind diese immer mit der Hauptgeschichte verbunden und wirken wichtig. Man muss hier nicht irgendwelche Ratten im Keller umbringen oder grundlos nach Beeren im Wald suchen. Jede Quest trägt dazu bei, die Haupthandlung weiter im Fokus zu rücken. So machen Nebenmissionen Spass!

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