Child of Light

Ausgeklügelter Genre-Mix mit charmantem Indie-Touch. Ein Geheimtipp

Vorschau Ulrich Wimmeroth

Rätselhaftes Lemuria

Hüpfen und Kämpfen sind aber nicht die einzigen Anforderungen an den Spieler. Immer wieder warten Rätsel darauf gelöst zu werden, um den Weg weiter beschreiten zu können. Sind es zu Beginn leicht zu durchschauende Verschiebe- oder Schalteraufgaben, steigert sich die intellektuelle Forderung beachtlich. So muss zum Öffnen einer Tür beispielsweise eine Reihe von Aufzügen genutzt werden, um auf mehreren Ebenen einen Mechanismus in Gang zu bringen. Oder das nützliche Würmchen muss als Lichtquelle dienen und unterschiedlich gefärbte Edelsteine in de richtigen Reihenfolge zum Glühen bringen.

Screenshot

Schon früh im Spiel wird Aurora nicht mehr nur auf Laufen und Springen eingeschränkt und bekommt die Fähigkeit zu fliegen. Begrenzt nur durch die Beschaffenheit der Umgebung, darf man die an Aquarelle erinnernden Landschaften auch von oben bewundern. Dieser Schachzug erlaubt noch deutlich komplexere Rätseleinlagen. Ein Kinderspiel ist „Child of Light“ wirklich nicht. Eher eine Geschichte über das Erwachsenwerden, wie Plourde bestätigt. Auch wenn die deutsche USK eine Freigabe ab 6 Jahren vorsieht: Die Entwickler haben eine deutlich ältere Zielgruppe vor Augen.

Kleines Team – grosses Projekt

Über 500 Gemälde bekannter Maler aus dem 19. Jahrhundert und der Neuzeit hat sich das kleine Team aus Montreal genau angeschaut, um die bislang einzigartigen Optik des Spiels zu kreieren. „Ich arbeite lieber mit 30 als mit 300 Leuten“, verrät Patrick Plourde. Aus diesem Grund nutzten die Kanadier das hauseigene UbiArt-Framework, ein Programmiertool das es erlaubt eigene Grafiken schnell und einfach in ein Spiel einzubauen. „Rayman Legends“ und „Rayman Origins“ sind massgeblich mit dem Tool entwickelt worden - und mit „Valiant Heart: The Great War“ steht der nächste Titel, der das Programmiergerüst nutzt schon auf der Warteliste. Ohne diese technische Hilfe wäre es nicht möglich gewesen mit einem so kleinen Team ein derart umfangreiches Projekt zu Schultern. Gut 20 Stunden soll die durchschnittliche Spielzeit betragen – fair für einen Verkaufspreis von knapp 15 Euro für die Download-Version. Legt man 5 Euro mehr an, erhält man die Deluxe Edition. In der Verpackung ist zwar kein Datenträger, sondern nur ein Download-Code – aber Artbook, Schlüsselanhänger und zusätzliche digitale Inhalte rechtfertigen die Mehrausgabe.

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