Trials Fusion

Die Trials-Zukunft ist kein Ponyhof

Test Roger getestet auf PlayStation 4

Was, wenn man die eierlegende Wollmilchsau bereits erschaffen hat? Und die Gesetze des Marktes einen trotzdem zwingen, ein weiteres, gleichartiges Vieh zu erfinden? Ist die Steigerung von «am besten» dann «am besseren»? Oder ist das Unterfangen grundsätzlich zum Scheitern verurteilt? Solche sinnigen Fragen mussten sich die Jungs von RedLynx gestellt haben, als sie sich mit der Aufgabe konfrontiert sahen, einen Nachfolger für ihren Geschicklichkeits-Geniestreich «Trials Evolution» zu entwickeln. Will man kreativ sein oder das Spielprinzip umkrempeln? Will man von der dann fast sicher enttäuschten Fangemeinschaft dafür abgewatscht werden? Oder pfeift man auf den Innovationsgedanken und lässt das Spiel so wie es ist? Nur um sich dann mit Plagiatsvorwürden herumzuschlagen? Knifflig, knifflig.

von Reto Vincenz

Teuflisch schwierig

Nun, ReyLynx haben sich entschieden. Sie wandeln auf den ausgetretenen, dafür sicheren Pfaden. «Trials Fusion» spielt sich exakt so, wie der direkte Vorgänger. Und zwar auf der «Playstation 4» wie auch auf der «Xbox 360», den beiden sich sehr ähnlichen Versionen, die für diesen Test zur Verfügung standen. Gelenkt wird das eigene Gefährt, in der Regel ein Motorrad, nach wie vor nicht. Gas, Bremse, Neigung (nach vorn und nach hinten) – das war‘s. Tönt simpel, ist es im ersten Moment auch, entpuppt sich aber schnell als hochkomplex. Grund ist das Gelände, über das es zu brettern gilt. Wie in den Vorgängern ist es gespickt mit Wippen, Rampen, Schanzen, Laufstegen und unzähligen anderen fiesen Hindernissen, die es zu meistern gilt. Und das natürlich auf Zeit, wobei für Ottonormalspieler schnell einmal das schiere Beenden einer Strecke das wahre Ziel darstellt. Ob die Zeit für Gold, Silber oder Bronze reicht, ist einem bald fast schon egal. Denn «Trials Fusion» ist ein Biest und tatsächlich noch schwieriger, als der bereits knackige Vorgänger. Grobmotoriker mit Benzin im Hirn und Bleifuss am Unterschenkel können gleich schon die weisse Fahne schwingen. Fingerspitzengefühl ist alles, dazu der Wille, unzählige «Trial & Error»-Passagen zu trainieren. Gleiches gilt auch für die neuen Herausforderungen, von denen es deren 120 (drei pro Strecke) gibt. Da muss man dann auf dem Weg ins sowieso schon schwierig zu erreichende Ziel noch eine gewisse Zahl an Saltos oder ähnliche (eigentlich sinnfreie) Aufgaben erfüllen.

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Noch krasser wird das Spielerlebnis, wenn man sich mit der Online-Konkurrenz messen will. Die Fahrten der weltweiten Spielergemeinschaft sind allesamt gespeichert und jederzeit über entsprechende Ranglisten zugänglich. Will heissen, man kann sich jeden Lauf als Video ansehen und/oder versuchen, schneller als der jeweiligen «Geist» zu sein. Wer glaubt, gut zu sein, der wird hier eines Besseren belehrt. Wahnsinn, was einige Jungs oder Mädels alles so drauf haben…

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